Venezuela

Chávez beklagt Militärpläne gegen Venezuela

Venezuelas Präsident am Rande des Klimagipfels: Niederlande stellen karibische Territorien für US-Armee zur Verfügung

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Chávez beklagt Militärpläne gegen Venezuela
Oranjestad in Aruba: Bald neue Heimat für US-Militärs?

Kopenhagen. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat am Rande des Weltklimagipfels in Kopenhagen die Niederlande beschuldigt, gemeinsam mit den USA ein gewaltsames Vorgehen gegen sein Land zu planen. Dies sei Teil einer neuen geopolitischen Strategie der Dominanz, so Chávez.

Während eines Treffens der Bolivarischen Allianz für Amerika (ALBA) mit sozialen Bewegungen in Kopenhagen machte Chávez die Niederlande für die Stationierung US-amerikanischer Truppen auf den Inseln Aruba und Curacao verantwortlich, die nur wenige Kilometer vor der venezolanischen Küste liegen.

"Das Imperium (die USA, d. Red.), bis unter die Zähne bewaffnet, breitet sich auf diesen beiden Inseln mit Militärflugzeugen, CIA-Spionen, Mördern der nordamerikanischen Geheimdienste und Kriegsschiffen aus", beklagte Chávez in seiner Rede vor tausenden linksgerichteten Aktivisten im Vale Hall Center in der dänischen Hauptstadt.

Die Niederlande sollten erwägen, diese karibischen Territorien in die Unabhängigkeit zu entlassen, ebenso wie Großbritanniens die Falkland-Inseln an Argentinien zurückgeben müsse, bekräftigte Chávez.

Chávez erinnerte in seiner Rede auch daran, dass es sich bei den Niederlanden um einen Mitgliedsstaat der Europäischen Union handelt. Vor tausenden Zuhörern warf er die Frage auf, wie sich die EU zu dieser Politik verhalten wird.

Auch bedauerte der venezolanische Präsident die Entscheidung der Regierung von Panama, die Militärbasen dieses Landes der US-Armee zur Verfügung zu stellen, kurz nachdem der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe ein Abkommen mit der Regierung von Barack Obama über die Nutzung von sieben Militärbasen durch das US-Verteidigungsministerium in diesem südamerikanischen Land geschlossen hat.

In seiner Rede rief der venezolanische Staatschef die europäische Jugend zu einer "weltweiten Revolution gegen den Imperialismus, den Kapitalismus und den Tod" auf. Die Jugend Europas solle sich "der Liebe und dem Leben" zuwenden und nach ökologischen, moralischen und humanen Werten handeln.

"Wir befinden uns am Rande des Abgrunds und morgen schon könnte es für das Überleben dieses Planeten zu spät sein", sagte Chávez. "Wir müssen einen dringenden Kampf führen, mit Passion und Einsatz, um den Kapitalismus zu stürzen und um eine radikale, humane und lebenswichtige Alternative zu diesem zerstörerischen kapitalistischen Modell zu entwickeln".


Bild: Wikipedia