Honduras

"Das Paradies" ist belagert

Provinz an der Grenze zu Nicaragua von Militärs umstellt. Ausgangssperre bedroht die Versorgung der Bevölkerung

Tegucigalpa. Am Sonntag haben in Honduras Militär und Polizei ihre Präsenz im Verwaltungsbezirk El Paraíso (Das Paradies) an der Grenze zu Nicaragua massiv verstärkt. Das berichtete der Radiosender Globo. Es wurde eine totale Ausgangssperre verhängt, sodass weder die Bewohner noch die Demonstranten oder die Pressevertreter sich versorgen können.

Geschäfte sind geschlossen, mobile Verkäufer dürfen keine Lebensmittel oder Getränke an die Menschen verkaufen. Es gibt Aufrufe zur Sammlung von Lebensmitteln, Medizin und Kleidung. Eine zivile Karawane und das Rote Kreuz versuchen zu den Demonstranten vorzudringen, die seit längerer Zeit vom Militär eingeschlossen sind.

Radio Globo Honduras warnte die Menschen, sich in den Bergen aufzuhalten, da dort Paramilitärs präsent seien. Frauen beklagen Gewalt durch Militärs.

Radio Globo ist derzeit einer der wenigen Sender, die über die Ereignisse hinreichend informieren. Am Wochenende drohten Militärs erneut mit seiner Schließung. Die Bevölkerung verhindert das Eindringen der Militärs und schützt den Sender weiterhin.

Verschiedene Stimmen hatten sich auch durch Radio Progreso an die internationale Presse und Solidaritätsorganisationen gewandt, um über die Ereignisse zu berichten und das Putschregime unter Druck setzen.

Präsident Zelaya befindet sich in Nicaragua, zusammen mit Begleitern, Vertretern der internationalen Presse und Anhängern. Zelaya wartet weiter auf seine Familie, die in Telesur berichte, dass sie 50 Stunden von den Militär festgehalten wurden. Sie fordern den freien Zugang zur Grenze, was ihnen jedoch verweigert wird.