USA / Lateinamerika

Warnung vor US-Offensive in Lateinamerika

Journalist Ignacio Ramonet verweist auf die massive Militarisierung. Amerika21.de veröffentlicht Text erstmals auf Deutsch

Berlin. Der spanische Journalist und Buchautor Ignacio Ramonet warnt in seinem jüngsten Essay vor einer massiven Zuspitzung der militärischen Konflikte zwischen den USA und Staaten Südamerikas. In einem Leitartikel der Zeitung Le Monde diplomatique, deren spanischer Redaktion Ramonet vorsteht, verweist er auf eine neue Strategie, die von den USA seit 2001 verfolgt wird. Statt großer Militärbasen würden kleinere Stützpunkte in großer Zahl eingerichtet. Ein Trend, der nicht nur Lateinamerika betrifft. "In kürzester Zeit hat sich die Anzahl US-amerikanischer Militäreinrichtungen vervielfacht und die ungeheure Zahl von 865 Basen des Typs FOL und CSL in 46 Ländern erreicht", schreibt Ramonet.

Kritisch sieht der Autor vor allem die Einrichtung neuer Basen in den wenigen noch rechts regierten Staaten der Region. Sieben dieser Stützpunkt werden in Kolumbien aufgebaut, vier weitere in Panama. Hinzu kommen zwei bestehende US-Militärbasen auf den von den Niederlanden kontrollierten Karibikinseln Aruba und Curacao.

"Venezuela und die Bolivarische Revolution sind somit von nicht weniger als 13 nordamerikanischen Basen (...) umzingelt sowie von Flugzeugträgern und Kriegsschiffen der IV. Flotte", führt Ramonet aus. Präsident Obama lasse dem Pentagon offenbar freie Hand. "Alles deutet auf einen Angriff hin. Werden es die Völker dulden, dass in Lateinamerika ein weiteres Verbrechen gegen die Demokratie begangen wird?", so die rhetorische Frage des Autors.

Der Text "Umzingelung Venezuelas" erscheint zum ersten Mal exklusiv in deutscher Übersetzung von unserer Mitarbeiterin Christa Grewe auf amerika21.de. Die Veröffentlichung markiert den Beginn einer festen Zusammenarbeit zwischen Ignacio Ramonet, Le Monde diplomatique und amerika21.de. Die Texte Ramonets werden künftig in lockerer Folge auf diesem Informationsportal zu finden sein.


Bildquelle: xornalistas.com