Kolumbiens Kohle befeuert deutsche Kraftwerke - Menschenrechte auf Sparflamme

Berlin: ein Gewerkschafter und ein Indigenen-Vertreter aus Kolumbien berichten über die Situation

Kolumbien ist mittlerweile der zweitgrößte Steinkohlelieferant für Deutschlands Kraftwerke.

Die Schattenseiten dieser Entwicklung bleiben den deutschen Stromkunden bislang weitgehend verborgen. Für die riesigen Steinkohletagebaue werden Menschen vertrieben, die Umwelt zerstört, die Rechte indigener Gemeinschaften ignoriert, gewerkschaftliche Organisation der ArbeiterInnen be- oder gar verhindert. Während internationale Konzerne Milliardengewinne erwirtschaften, müssen die Menschen in der Region hilflos mit ansehen, wie immer größere Flächen fruchtbaren Landes dem Bergbau zum Opfer fallen.

In den Bundesstaaten Guajira und Cesar in Norden Kolumbiens. liegen die beiden größten Abbaugebiete für Exportkohle. Über die Situation dort berichten Jairo Fuentes Epiayu, Gouverneur der indigenen Gemeinde Tamaquitos und Alfredo Tovar, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Sintramienergetica und Arbeiter bei Glencore.

Im Jahr 2010 werden sehr wahrscheinlich erstmals mehr als 8.000.000 Tonnen Steinkohle aus Kolumbien nach Deutschland importiert. Durch den Neubau zahlreicher Kraftwerke und die Beendigung des deutschen Steinkohleabbaus 2018 wird sich die Situation weiter zuspitzen. Kolumbien ist ein strategisch wichtiger Partner für die deutsche Energiewirtschaft.

Spanisch mit deutscher Übersetzung. Eintritt frei.

Termindaten
Datum: 25.11.2010, 19:30
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Vortrag und Diskussion
Veranstaltungsort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin, Tram M4, Bus 142 & 200 ("Am Friedrichshain")
Veranstalter: amnesty international, kolko - Menschenrechte für Kolumbien e.V., FIAN, Klima-Allianz in Deutschland