Film: "Impunity"

Berlin: Filmvorführung und Gespräch mit kolumbianischem Menschenrechtsaktivisten Mauricio Meza

impunity_a6_w200.jpg

IMPUNITY (Schweiz/Frankreich/Kolumbien 2010, Regie: Juan José Lozano, Hollman Morris, 85 Minuten, Spanisch mit englischen Untertiteln)
IMPUNITY (Schweiz/Frankreich/Kolumbien 2010, Regie: Juan José Lozano, Hollman Morris, 85 Minuten, Spanisch mit englischen Untertiteln)

Kolumbien, ein Land im Krieg...

...soweit man zurückdenken kann, sind es immer wieder dieselben Worte: Bürgerkrieg, interner bewaffneter Konflikt, terroristische Bedrohung, ideologischer Kampf. Zwei Extreme: Links und Rechts. Sie nutzen identische Methoden. Ein Wettbewerb in Grausamkeit. Wie viele Tote und wie viele verschwundene Menschen sind es infolge des endlosen Krieges zwischen den Paramilitärs (AUC) und der Guerilla (FARC). Auf die Zahlen kann man sich nicht einigen.

Ein Gerichtsverfahren? Das neue Gesetz zu Gerechtigkeit und Frieden (Ley de Justicia y Paz) von 2005 gibt Paramilitärs, die ihre Verbrechen zugeben bei Anhörungen, besondere Rechte und ermöglicht ihnen den Weg zurück ins zivile Leben. Abhängig von ihrer Schuld werden sie eine Haftstrafe zwischen 5 und 8 Jahren erhalten. 32.000 Paramilitärs haben ihre Waffen niedergelegt, nur rund 100 von ihnen sind vor das Tribunal gekommen.

Die Mörder: Wie der Paramilitär-Kommander mit dem Pseudonym "HH", der sich in seiner Aussage für 5.000 Tote verantwortlich erklärte, beginnen weitere Führer der Paramilitärs ihre Verbrechen einzugestehen.

Die Angehörigen der Opfer: Die meisten von ihnen sind Frauen, Millionen tapferer und engagierter Frauen,  die mit Würde kämpfen. Sie wollen die Wahrheit wissen, sie wollen, dass Gerechtigkeit geübt wird. Für Jahrzehnte haben sie versucht in Frieden zu leben.

Zahlreiche Justizangestellte: Rund einhundert couragierte öffentliche Angestellte arbeiten trotz der Todesdrohungen, die sie erhalten oder des Drucks, der auf sie ausgeübt wird. Ihr Ziel ist es, die Wahrheit über diesen Krieg herauszufinden.

Wer sind die Entscheidungsträger dieses Krieges? Woher kamen die Befehle? Was waren die Motive? Was haben multinationale Unternehmen wie Chiquita, das kolumbianische Militär, Geschäftsleute, Politiker und Drogenhändler zu all dem zu sagen?

Impunity wurde auf Filmfestivals mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Camera Justitia Award (Movies that Matter, Den Haag, 2011) Die Jury: "The Camera Justitia Award is for a film that deals with serious crimes against humanity and the sheer impossibility of getting justice despite overwhelming evidence." // Bester Dokumentarfilm auf dem Rencontres Cinéma d'Amérique Latine, Toulouse, 2011 // Besondere Erwähnung auf dem FIFDH (http://www.fifdh.org/) in Genf, 2011

Als Gast zum Gespräch nach dem Film: Mauricio Meza. Er ist Menschenrechtsaktivist und Umweltschützer. In Kolumbien ist er bei der Organisation Compromiso in Bucaramanga tätig. Vor zwei Jahren hatten Paramilitärs versucht Mauricio Meza zu entführen und "verschwinden" zu lassen. Er wird auch durch staatliche Sicherheitskräfte verfolgt und weiterhin bedroht.

Das Gespräch mit Mauricio Meza nach dem Film wird konsekutiv gedolmetscht.

IMPUNITY (Schweiz/Frankreich/Kolumbien 2010, Regie: Juan José Lozano, Hollman Morris, 85 Minuten, Spanisch mit englischen Untertiteln)

Termindaten
Datum: 23.06.2011, 19:00 - 21:15
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Filmvorführung
Veranstaltungsort: ACUD Kino, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin-Mitte (Lageplan), ÖPNV: U-Bahn: U8 Rosenthaler Platz, Tram: M1 Rosenthaler Platz M8, 12 Brunnenstraße / Invalidenstraße, S-Bahn: S1; S2 Nordbahnhof
Veranstalter: FDCL e.V. und Kolko e.V.

Alle Bilder dieses Artikels