Mexiko / Menschenrechte

Schwangere in Mexikos Hauptstadt häufig diskriminiert

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COPRED kämpft für ein öffentliches Bewusstsein gegen Diskriminierungen
COPRED kämpft für ein öffentliches Bewusstsein gegen Diskriminierungen

Mexiko-Stadt. In 35 Prozent der registrierten Fälle von Diskriminierung im vergangenen Jahr in der Hauptstadt Mexikos war diese gegen Schwangere gerichtet. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des "Rates zur Vorbeugung und Verhinderung von Diskriminierung in Mexiko-Stadt" (Copred) hervor. Demnach waren 60 Prozent aller 700 registrierten Fälle von Diskriminierung gegen Frauen gerichtet. Zehn Prozent hatten die sexuelle Orientierung als Motiv und sechs Prozent richteten sich gegen Behinderte.

Die Vorsitzende der Organisation, Jacqueline L'Hoist, erklärte, dass jeder vierte zur Anzeige gebrachte Fall im Arbeitsalltag stattfand. "Wir fokussieren uns darauf, dass zukünftig mehr rechtliche Maßnahmen getroffen oder solche Fälle zumindest gemeldet werden." Dennoch sei es am wichtigsten, Präventionsmaßnahmen einzuleiten, um Diskriminierungen vorzubeugen, so die Copred-Sprecherin. Es müsse ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass ungerechte Behandlung von Personengruppen oder sogar Beleidigungen nicht normale Übel des Alltags seien, über die man hinwegsehen könne. Die Bevölkerung in Mexiko-Stadt müsse sich bewusst werden, dass im mexikanischen Gesetz ausdrücklich der Schutz der Beschäftigten verankert ist, wie zum Beispiel der Kündigungsschutz von Schwangeren oder das Verbot obligatorischer Schwangerschaftstests. L'Hoist erklärte weiter, dass Copred nicht nur eine Initiative sei, um mehr Aufmerksamkeit für die Opfer von Diskriminierung zu schaffen. Die Organisation diene viel mehr als Bezugspunkt für Bürgerinnen und Bürger, um soziale Missstände zu erkennen und ihnen entgegenzutreten. Diskriminierung sei ein direkter Angriff der Würde des Menschen.

Durch ihre Kampagne "Entlassung aufgrund von Schwangerschaft. Diskriminierung" (Despido por embarazo. Discriminación) konnte Copred eine beachtliche Anzahl von Frauen dazu bringen, solche Fälle von Diskriminierung registrieren zu lassen. Seit dem Start der Aktion im letzten Quartal des vergangenen Jahres wurden allein 36 Prozent der Fälle von Diskriminierung gegen Schwangere am Arbeitsplatz verzeichnet. L'Hoist stellte in ihrer Bilanz heraus, dass die Kampagne ein Schritt in die richtige Richtung sei, um ein größeres Bewusstsein in bezug auf eine ungerechte Behandlung von Personengruppen zu erzeugen.

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Organisation mit den im letzten Jahr registrierten 700 Fällen von Diskriminierung eine deutlich größere Zahl verzeichnen konnte als 2012. Für diesen Zeitraum waren es noch lediglich 97. Demnach gelang es, eine größere Öffentlichkeit für Missstände zu schaffen und mehr Menschen dazu zu bewegen, Benachteiligungen oder Demütigungen anzuzeigen.