Amnesty International weist auf Morde in Honduras hin

Tegucigalpa. Im Norden von Honduras ist nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) erneut ein führender sozialer Aktivist ermordet worden. Juan Ángel López Miralda war Sprecher einer kleinbäuerlichen Gemeinschaft und Mitglied eines Kleinbauernverbands, heißt es in einer Eilaktion von AI. "Dieser Vorfall ist nun schon der zweite dieser Art in kurzer Zeit – erst im August war eine Sprecherin einer kleinbäuerlichen Gemeinschaft im Nordwesten des Landes getötet worden", heißt es in dem Text weiter.

Familienangehörige von Juan Ángel López Miralda und andere Angehörige kleinbäuerlicher Gemeinschaften seien möglicherweise in Gefahr. Am 11. November sei Juan Ángel López Miralda alias Juan Galindo von zwei nicht identifizierten Männern in Rigores in der Gemeinde Trujillo im Verwaltungsbezirk Colón erschossen worden. "Die beiden Männer fuhren mit einem Motorrad durch die Gemeinde und schossen Juan Ángel López Miralda mehrere Male in den Rücken. Dieser war gerade mit dem Fahrrad von einem Treffen in einer nahegelegenen Kirche nach Hause unterwegs", schreibt AI.

Juan Ángel López Miralda war Sprecher einer kleinbäuerlichen Gemeinschaft. Bis Ende 2013 war er Mitglied der Bauernbewegung von Aguán (MUCA), einer Organisation, die sich für die Landrechte von Kleinbauern in der Aguán-Region einsetzt. Im November 2013 erhielt Juan Ángel López Miralda Morddrohungen und flüchtete ins Ausland, kehrte aber kürzlich aus familiären Gründen zurück. Im November 2013 meldete er der Menschenrechtsorganisation "Komitee der Familienangehörigen von Verschwundenen und Inhaftierten" (COFADEH), dass man zweimal versucht habe, ihn umzubringen. Beim ersten Mal hätten zwei maskierte Männer im April 2013 versucht, ihn zu töten. Der zweite Mordversuch soll im Oktober 2013 stattgefunden haben, nur wenige Tage nachdem Polizeibeamte das Haus seines Vaters aufgesucht hatten.