Polizei in Mexiko befreit Einwanderer aus der Gewalt von Entführern

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Die Grenze zwischen Mexiko und den USA wird für immer mehr Migranten zur tödlichen Gefahr
Die Grenze zwischen Mexiko und den USA wird für immer mehr Migranten zur tödlichen Gefahr

Mexiko-Stadt. Die mexikanische Polizei hat nach Berichten örtlicher Medien an der Grenze zu den USA fast 100 Einwanderer aus der Gewalt ihrer Entführer befreit. Wie die staatliche Kommission für nationale Sicherheit bestätigte, wurden bereits am Freitag insgesamt 92 Menschen aus einer Privatwohnung in der Stadt Reynosa gerettet. Dort wurden sie offenbar gewaltsam festgehalten. 

Die Verschleppten, unter ihnen sechs Minderjährige, stammen aus Brasilien, Kuba, Mexiko und verschiedenen Staaten Zentralamerikas. Sie wollten offenbar ohne Papiere in die USA einreisen. Den Darstellungen der Behörden zufolge wurden die Emigranten aus Lateinamerika und der Karibik jedoch entführt, bevor sie die Grenze zwischen Mexiko und den USA passieren konnten.

Wie die Tageszeitung "La Jornada" unter Berufung auf Behörden- und Agenturberichte schrieb, stieß die mexikanische Polizei bei Ermittlungen gegen eine kriminelle Bande auf die Wohnung mit den Opfern der Massenentführung. Drei mutmaßliche Kidnapper sind inzwischen in Haft.

Laut der Nachrichtenagentur AFP forderten die Entführer Lösegeld von den Familien der Geiseln. "In Reynosa werden immer wieder Migranten entführt, um ihre zumeist in den USA lebenden Angehörigen zur Zahlung von Tausenden US-Dollar zu zwingen", heißt es in der Meldung.

Nach Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen versuchen jährlich rund 200.000 Menschen aus Lateinamerika die Grenze zwischen Mexiko und den USA ohne gültige Papiere zu überqueren. Sie sind dabei oft schutzlos der Gewalt von kriminellen Banden ausgeliefert. Vor allem Frauen und Minderjährige fallen immer öfter Kriminellen zum Opfer. Die mexikanische Regierung steht in der Kritik, weil sie den Menschen nach Meinung von Menschenrechtsorganisationen zu wenig hilft und stattdessen die Transitroute militärisch blockiert.