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USA rechnen mit deutlich mehr Exporten von Lebensmitteln nach Kuba

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Weizen, Milchpulver, Käse, Bohnen und Sojaöl aus den USA sollen zunehmend nach Kuba exportiert werden
Weizen, Milchpulver, Käse, Bohnen und Sojaöl aus den USA sollen zunehmend nach Kuba exportiert werden

Washington/Havanna. Nach der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Kuba sieht die Regierung von Präsident Barack Obama nach Berichten US-amerikanischer Medien Potential für eine Verdreifachung ihrer Agrarexporte in den sozialistisch regierten Inselstaat.

Das US-amerikanische Ministerium für Landwirtschaft hat in diesem Zusammenhang unlängst ein Dokument über den Agrarhandel zwischen den USA und Kuba veröffentlicht, das auf die bisherige Entwicklung und mögliche wirtschaftliche Perspektiven eingeht.

Dem Papier zufolge bietet die in den letzten sechs Monaten erfolgte diplomatische Annäherung und die wirtschaftliche Öffnung Potential für ein beiderseitig wachsendes Handelsvolumen. Die USA streben dabei ein ähnliches Exportniveau landwirtschaftlicher Produkte wie vor der kubanischen Revolution 1959 an. Zu dieser Zeit exportierte Kuba große Mengen Zucker und Tabak in die USA. Diese verkauften wiederum Reis, Bohnen und Weizen nach Kuba.

Seit dem Jahr 2000 wurde die seit 1962 bestehende Blockade der USA für Agrar- und Medizinprodukte gelockert, woraufhin die USA zum wichtigsten Agrarlieferanten Kubas avancierten.

Dem US-Ministerium zufolge würde eine sich normalisierende Wirtschaftsbeziehung zu einem wachsenden Handelsvolumen beiderseits führen. Kuba könne seine Agrarexporte in die USA wieder aufnehmen und die USA Handelsverbindungen innerhalb Kubas aufbauen.

Vor allem die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern bestärkte das Ministerium in dieser Prognose. Im Dezember 2014 hatten beide Präsidenten ihren Willen zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen bekräftigt. Nach einer ersten Verhandlungsrunde im Januar dieses Jahres hatte die US-Regierung ihre 1962 verhängte Blockade gelockert.

In Bezug auf den Export landwirtschaftlicher Produkte orientierte sich das Ministerium an der Dominikanische Republik, die eine ähnliche Größe und Bevölkerungszahl wie Kuba hat.

Kuba importiert derzeit zahlreiche landwirtschaftliche Produkte. Die USA sehen angesichts dieser Situation vor allem bei Reis, Weizen, Milchpulver, Käse, Trockenobst und Sojaöl die Chance auf Exportsteigerungen. Derzeit importiert Kuba diese Produkte noch aus anderen Ländern.