Wirtschaftsforum für internationale Investoren in Argentinien

Forum für Investitionen und Business in Buenos Aires bewirbt vor 800 ausländischen Unternehmen Investitionsmöglichkeiten in Argentinien. Debatten über wirtschaftliche Lage

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Argentiniens Präsident Macri auf dem Forum für Investitionen und Business diese Woche in Buenos Aires
Argentiniens Präsident Macri auf dem Forum für Investitionen und Business diese Woche in Buenos Aires

Buenos Aires. Die Regierung von Präsident Mauricio Macri hat hunderte ausländische Unternehmen nach Argentinien eingeladen, um auf einem "Forum für Investitionen und Business" für Investitionen in dem südamerikanischen Land zu werben. Das Forum fand zum ersten Mal statt und hatte zum Ziel, Investitionsmöglichkeiten in Bereichen wie Agroindustrie, Biotechnologie, erneuerbare und traditionelle Energien sowie Tourismus vorzustellen. Das sogenannte "Mini-Davos" fand vom 13. bis 15. September im Kulturzentrum Kirchner in Buenos Aires statt.

Rund 800 Unternehmer aus 65 Ländern wurden erwartet, um über Investitionsmöglichkeiten in Argentinien zu diskutieren. Es nahmen neben dem argentinischen Präsident Macri auch die Minister für Wirtschaft, Agroindustrie, Transport, Kommunikation, Energie und Bergbau und der Präsident des Obersten Gerichtshofs teil. Auf den Plenarsitzungen, Konferenzen und bilateralen Treffen wurden neben Geschäftsmöglichkeiten in Argentinien auch die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation diskutiert.

Jorge Triaca, Minister für Arbeit, analysierte die Arbeitsmarktdynamik in Argentinien: "Das Problem ist, dass 30 Prozent der Bevölkerung in informalen Berufen arbeitet". Hier würde noch zu wenig geschehen. "Armut senken bedeutet menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen", so Triaca. Der Minister für Produktion, Francisco Cabrera, hingegen lobte die wirtschaftlichen Errungenschaften der aktuellen Regierung. "Wir müssen die ein Prozent Inflation anpeilen", so Cabrera. Der private Sektor hingegen zeigte noch Vorbehalte. "Wir werden abwarten, wie sich der Konsum erholt", so Miguel Kozuszok, Präsident des niederländisch-britischen Verbrauchsgüterhersteller Unilever für Lateinamerika.

Das Forum ist an dem Wirtschaftsforum in Davos angelehnt, welches Argentiniens Macri im Januar 2016 als erster argentinischer Präsident seit zwölf Jahren besucht hatte. Seit seiner Amtseinführung Anfang dieses Jahres arbeitet Macri an einer neoliberalen Umgestaltung der argentinischen Wirtschaft, welche die verschiedenen Wirtschaftsstrukturen für den Weltmarkt öffnen soll. Die bisherigen Folgen dieser Maßnahmen sind Massenentlassung im öffentlichen Dienst, stark angestiegene Preise für Lebensmittel, Gas und Strom, Verlust der Kaufkraft und Rückgang der Produktion.

Macri wirbt gleichzeitig um internationale Wirtschaftskooperationen und Investitionen, wie jüngst beim G-20-Gipfel in China. Auf dem Forum, auf dem Macri mit Standing Ovation begrüßt wurde, versprach der argentinische Präsident weniger Regulierung. "Es ist wichtig", so Macri auf einer Paneldiskussion, "dass der Staat nur begleite und nicht im Weg stehe". Als Ziel seiner Politik gab er an, "Argentinien zurück auf das Parkett der internationalen Investoren" zu führen.

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