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Nach Erdrutschen in Venezuela hat der Wiederaufbau begonnen

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Die Räumungsarbeiten laufen auf Hochtouren
Die Räumungsarbeiten laufen auf Hochtouren

Caracas/Las Tejerías. Gut eine Woche nach den verheerenden Schlammlawinen in und um die Stadt Las Tejerías im nördlichen venezolanischen Bundesstaat Aragua laufen die Räumungsarbeiten auf Hochtouren. Bei dem Unglück starben 54 Personen, nach acht wird noch gesucht. Über 800 Häuser wurden zerstört.

Neben den unmittelbaren Hilfsmaßnahmen hat in vielen betroffenen Bereichen bereits der Wiederaufbau begonnen.

Angesichts der weitreichenden Zerstörungen von Häusern, Infrastruktur und landwirtschaftlichen Flächen im Gebiet um Las Tejerías gilt die Priorität der Wiederherstellung der Grundversorgung. Hierfür wurden in den ersten Tagen nach der Katastrophe tausende Mitarbeiter:innen aus Zivilschutz, Polizei und Feuerwehr in das Krisengebiet entsandt sowie ein erster Schadensbericht erstellt.

Präsident Nicolás Maduro war zwei Tage nach den Überschwemmungen in die Region gereist, um sich einen Überblick zu verschaffen und seine Anteilnahme wie auch die staatlichen Hilfsmaßnahmen mitzuteilen. Bei einem erneuten Besuch am Montag sprach er mit Bewohner:innen und teilte mit, dass die örtliche Schule so weit saniert wurde, dass am heutigen Mittwoch der Schulunterricht wieder beginnen könne. Für diejenigen, die durch die Schlammlawine obdachlos wurden, seien 450 Wohnungen im Bau, 500 weitere in Planung, sagte er.

Bis Samstag konnten 97 Prozent der öffentlichen Dienstleistungen wie das Strom- und Telefonnetz und die Wasserversorgung in Las Tejerías wieder instand gesetzt werden.

Parallel zu den Aufräumarbeiten und der Suche nach Überlebenden wurden zwei Sammelstellen für Trinkwasser und Lebensmittel in Las Tejerías und La Victoria eingerichtet, um die 23 Ortschaften im Krisengebiet mit dem Nötigsten zu versorgen.

Auch aus dem Ausland treffen immer mehr Hilfsgüter ein. Während die UNO bereits vergangenen Donnerstag eine Kommission mit humanitärer Hilfe in das Gebiet geschickt hat, informierte die Panamerikanische Gesundheitsorganisation, dass sie Medikamente und medizinisches Material für 5.000 Personen ins zentrale Epidemiologie-Lager des Gesundheitsministeriums versandt habe.

Am Sonntag traf sich der Vizepräsident für Wirtschaft, Tareck El Aissami, vor Ort mit Wirtschaftsvertreter:innen der Region und verkündete einen Wiederaufbauplan für die durch die Überschwemmungen zerstörten Industriegebiete und Produktionsbetriebe an.

Unterdessen ist das Land nach heftigen Regenfällen von einer weiteren Katastrophe betroffen: Im Gebiet von El Castaño in der Hauptstadt Maracay des Bundesstaates Aragua hat ein Hochwasser im Fluss Palmarito am Montag zu Überschwemmungen geführt. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, mehr als 50 Häuser wurden zerstört.