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Parlament von Uruguay mit Gesetzesprojekt zur Regulierung von virtuellem Vermögen

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Immer mehr Länder Lateinamerikas setzen auf Kryptowährung
Immer mehr Länder Lateinamerikas setzen auf Kryptowährung

Montevideo. Das Parlament von Uruguay hat fast einstimmig ein Gesetzesprojekt zur Regulierung von virtuellen Vermögenswerten im Land gebilligt. Die Zentralbank hatte Vorlagen dazu an die Regierung herangetragen. Durch die Umsetzung würde die oberste Aufsichtsbehörde für Finanzdienstleistungen die Möglichkeit strenger Kontrollen auch über Kryptowährungen und NFTs (Non-Fungible-Token) erhalten.

Der Gesetzesentwurf sieht vor, der Zentralbank zu ermöglichen, Anbieter von Dienstleistungen und Händler für virtuelle Vermögenswerte wie Finanzinstitute genauer zu beaufsichtigen. Dies träfe auf Unternehmen und auch auf Einzelpersonen zu. Diese Vermögenswerte könnten dementsprechend auf ein Geldwäscherisiko geprüft und, sofern sie bestimmte Anforderungen erfüllen, wie reguläre Wertpapiere gehandelt werden.

Im Detail betrifft die Regulierung Entwickler und Emittenten virtueller Vermögenswerte, Transaktionsverarbeiter (Miner), Anbieter von Geldbörsen und Verwahrstellen für virtuelle Vermögenswerte, Nutzer, Handelsplattformen und Börsen für virtuelle Vermögenswerte, Vermittler, Berater und alle Organisationen, die virtuelle Vermögenswerte in ihrer Tätigkeit einsetzen, unabhängig vom Sektor.

Das Projekt wurde im Parlament Anfang September eingereicht. Im nächsten Schritt entscheidet der Senat über den Entwurf, bevor das Gesetz vom Präsidenten des Landes unterschrieben wird.

Digitale Zahlungsmittel erfreuen sich auch in weiteren Ländern Lateinamerikas großer Beliebtheit. El Salvador führte bereits vor einem Jahr die Kryptowährung Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel ein. Trotz enormer Preisschwankungen kauft die Regierung weiterhin große Mengen der digitalen Währung. Besonders die wirtschaftliche Instabilität sowie die unberechenbaren Schwankungen (Volatilität) der Währung machen den Bitcoin zu einem heiklen finanzpolitischen Unterfangen. Kritiker befürchten eine Gefährdung der Währungsreserven der Länder durch den anhaltenden niedrigen Einkaufswert des Bitcoins (amerika21 berichtete).