El Salvador / Medien

Kampagne von Medien will gegen Desinformation in El Savador vorgehen

el_filtro_logo.png

Das Projekt "El Filtro" will über Desinformationen aufklären und ihnen entgegenwirken
Das Projekt "El Filtro" will über Desinformationen aufklären und ihnen entgegenwirken

San Salvador. Verschiedene digitale Medienunternehmen haben ein Projekt zur Aufklärung über Desinformation ins Leben gerufen. In einer Pressekonferenz am 12. April stellten sie gemeinsam das Projekt "El Filtro" (Der Filter) vor. Es hat zum Ziel, die salvadorianische Bevölkerung für Hintergründe und Folgen von Desinformation zu sensibilisieren.

Die Online-Plattformen Disruptiva, RevistaFactum, Voz Pública und Focos haben im März 2023 gemeinsam mit Infodemia das Projekt "El Filtro" ins Leben gerufen. Das Projekt ist die erste Kooperation von Medien in El Salvador, die das Ziel hat, Desinformationen entgegenzuwirken. Es soll zeigen, wie schnell falsche Informationen verbreitet werden können und wie damit voreingenommene Meinungen entstehen und Bürger:innen polarisiert werden können. Das Projekt soll bis Juli 2023 laufen. Die Teilnehmenden schließen jedoch eine Fortsetzung nicht aus.

"El Filtro" wird von Datenspezialisten aus Mexiko und einem auf Faktenüberprüfung spezialisierten Medienunternehmen aus Argentinien betreut. Außerdem wird es vom Konsortium zur Unterstützung des unabhängigen Journalismus in der Region (Capir) des Institute for War and Peace Reporting (IWPR) unterstützt.

Fünf journalistische Recherchen sollen im Rahmen des Projekts durchgeführt und präsentiert werden. Sie sollen zeigen, wer hinter Fehlinformationen steckt und welche Auswirkungen sie auf die Bürger:innen haben. Die Recherchen sollen in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht werden. Darunter sind Podcasts, Videos, journalistische Texte und Beiträge in sozialen Medien. Die Ergebnisse sollen auch in Form von Plakaten und Radiomeldungen in salvadorianischen Gemeinden gezeigt werden, damit auch Personen direkt erreicht werden.

Das Projekt entspringt der Sorge über die zunehmende Verbreitung von Desinformationen. Die Journalist:innen merkten an, dass das Problem nicht neu sei, aber mit dem Aufkommen von sozialen Netzwerken eine neue Geschwindigkeit aufgenommen habe. Gerade vor Wahlen hätten Fehlinformationen als Möglichkeit der Beeinflussung von Wähler:innen an Bedeutung zugenommen. Das Ziel sei, den Bürger:innen eine praktikable Methode nahezubringen, wie konsumierte Inhalte kritisch analysiert und hinterfragt werden können.

Wendy Monterrosa, Direktorin von Voz Pública, erklärte, dass die Folgen von Fehlinformationen für die Bevölkerung schädlich seien und dass es daher wichtig sei, ihnen Instrumente an die Hand zu geben, damit sie "kontrastreiche, verantwortungsvolle und gewissenhafte Informationen erhalten, um bessere Entscheidungen treffen zu können".