Kolumbien / Soziales

Regierung von Kolumbien verdreifacht Mittel für Trinkwasser

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Ministerin Velasco auf dem Land in Kolumbien, wo die Trinkwasserversorgung besonders schlecht ist
Ministerin Velasco auf dem Land in Kolumbien, wo die Trinkwasserversorgung besonders schlecht ist

Bogotá. Die Ministerin für Wohnungswesen, Städte und Territorium in Kolumbien, Catalina Velasco, hat bekannt gegeben, dass die Regierung von Gustavo Petro die staatlichen Mittel für den Zugang der Bevölkerung zu Trinkwasser verdreifacht hat.

"Wir arbeiten daran, den Zugang zu Trinkwasser für alle Kolumbianer zu garantieren", sagte Velasco. Dafür habe die Regierung 120 Projekte aufgelegt.

Die Ministerin nannte einige Vorhaben, die sich zum Teil schon in der Umsetzung befinden. Im Departemento La Guajira, einer der Regionen des Landes, die in der Vergangenheit am meisten unter den Problemen mit dieser Ressource litt, habe man "einen Wandel in der Bewirtschaftung des Wassers vollzogen, die dem menschlichen Verbrauch Vorrang einräumt und garantiert, dass das Wasser dorthin gebracht wird, wo es gebraucht wird".

Offizielle Zahlen besagen, dass zwölf Millionen Menschen im Land unzureichenden Zugang zu Trinkwasser haben. Dies entspricht 25 Prozent der Bevölkerung. 3,2 Millionen Menschen haben überhaupt keinen Zugang, vor allem im ländlichen Bereich, wo es auch keine Infrastruktur für Abwasser gibt.

In einer ersten Reaktion auf diese Situation habe die Regierung 8.000 neue Haushalte an das Abwassersystem angeschlossen und in 22 Gemeinden des Landes Duschen, Toiletten, Waschbecken und andere Einrichtungen installieren lassen. Innerhalb von elf Monaten sei die Zahl der genehmigten Wasser- und Basissanitärprojekte von 22 auf 120 erhöht worden, erklärte die Ministerin.

Eine Priorität der Regierung sei es, vor allem die Gemeinden zu erreichen, die noch nie staatliche Investitionen zur Lösung dieses Problems erhalten hatten, vor allem in den Departementos Chocó, Guaviare, Putumayo, Vaupés, Cauca, Risaralda und Bolívar.

Zu den Projekten gehören auch nicht-konventionelle Lösungen, um der Bevölkerung den Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen, wie die Nutzung von Regenwasser für den menschlichen Konsum. In bestimmten Fällen, wie auch in La Guajira, würde das Wasser in Tankwagen verteilt und ein- bis zweimal pro Woche geliefert.

Die Weltbank stellte in einem Bericht von 2020 fest, dass Kolumbien reich an Wasser ist, dieser Reichtum aber nicht zu allen Einwohnern des Landes gelangt. Obwohl Kolumbien zu den neun wasserreichsten Gebieten der Welt gehört, ist ein Drittel der städtischen Bevölkerung von Wasserunsicherheit betroffen, heißt es in dem Bericht weiter. Infolge des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums sei die Wasserverfügbarkeit in den letzten zwei Jahrzehnten sogar zurückgegangen.

"Von extremen Dürreperioden bis hin zu schweren Überschwemmungen zeigt Kolumbien bereits Symptome von Wasserunsicherheit auf seinem gesamten Gebiet, die seine Probleme mit Wasserüberschuss, -knappheit und -verschmutzung widerspiegeln", heißt es in dem Bericht.