Brasilien / Politik

Lula da Silva: "Ich werde mich stellen und ihr alle werdet von nun an Lula sein!"

Mitschrift der Ansprache von Luiz Inácio Lula da Silva vor dem Sitz der Metallarbeitergewerkschaft in São Bernardo do Campo, kurz vor seinem Haftantritt am 7. April 2018

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Lula da Silva bei seiner Ansprache am Samstag. Neben ihm die 2016 durch einen parlamentarischen Putsch gestürzte Dilma Rousseff
Lula da Silva bei seiner Ansprache am Samstag. Neben ihm die 2016 durch einen parlamentarischen Putsch gestürzte Dilma Rousseff

Im Jahr 1979 führte diese Metallarbeitergewerkschaft einen der außergewöhnlichsten Streiks durch.

Und wir haben es geschafft, ein Abkommen mit der Automobilindustrie zu schließen, das vielleicht das Bestmögliche war.

Und ich hatte eine Fabrikkommission mit 300 Arbeitern. Das Abkommen war gut.

Und ich habe beschlossen, das Abkommen in die Versammlung einzubringen.

Und ich habe den Betriebsrat gebeten, etwas früher zu gehen, um mit Arbeitern zu sprechen.

Und ich machte die Versammlung am morgen, um zu verhindern, dass die Leute am Nachmittag ein bisschen trinken, denn wenn die Leute ein bisschen trinken, dann werden sie wagemutig.

Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, denn jemand hatte literweise Brandy im Koffer dabei und als ich vorbei kam, trank ich ein Schlücken für die Kehle – eine Sache, die heute nicht geschehen ist.

Also gut, wir haben das Abkommen zur Wahl gestellt und 100.000 Menschen im Stadion Vila Euclides haben es nicht akzeptiert.

Es war das Bestmögliche.

Die Leute hätten keine Ferientage verloren, sie hätten kein Weihnachtsgeld verloren und es hätte eine Erhöhung von 15 Prozent gegeben.

Aber die Arbeiter hatte sich so radikalisiert, dass sie 83 Prozent oder Nichts wollten. Und das haben wir nicht erreicht.

Und wir wurden ein Jahr lang von den Arbeitern als Handlanger der Regierung bezeichnet.

Wir haben es nicht geschafft, den Vorschlag durchzubringen, den ich für gut hielt und die Leute hörten dann auf, den Vorstand der Gewerkschaft zu respektieren. Ich ging zum Eingang der Fabrik und keiner blieb stehen.

Und die Presse schrieb: "Lula findet bei den Arbeitern kein Gehör mehr."

Wir haben ein Jahr gebraucht, um unser Ansehen in der Branche zurückzugewinnen.

Und ich dachte in einem Anflug von Rache; "Die Arbeiter denken, dass sie 100 Tage streiken können, 400 Tage streiken können, dass sie es bis zum Ende schaffen. Also werde ich sie 1980 mal testen."

Und wir machten den größten Streik unserer Geschichte. Den größten Streik. 41 Tage.

Nach 17 Tagen Streik wurde ich verhaftet und die Arbeiter fingen nach einigen Tagen an, den Streik zu brechen. Ich weiß noch, dass Tuma, Doktor Almir, Teotônio Vilela ins Gefängnis kamen und zu mir sagten: "Lula, du musst den Streik beenden, du musst einen Rat geben, um ihn zu beenden". Und ich sagte: "Ich werde den Streik nicht beenden. Die Arbeiter werden auf eigene Verantwortung entscheiden."

Tatsächlich hat keiner 41 Tage lang durchgehalten, denn in der Praxis musste der Genosse die Milch bezahlen, die Stromrechnung, das Gas, die Frau wollte Geld für das Brot, also begann er, unter dem Druck zu leiden und hielt nicht durch.

Aber das Lustige ist, dass die Leute durch die Niederlage sehr viel mehr gewonnen haben, als wenn sie ökonomisch gewonnen hätten. Das bedeutet, dass es nicht Geld ist, was das Problem eines Streiks löst, es sind nicht 5 Prozent, es sind nicht 10, es ist das, was der politischen Theorie, dem politischen Bewusstsein und der politischen Grundlage eines Streiks innewohnt.

Jetzt sind wir fast in der gleichen Situation. Fast in der gleichen Situation.

Ich werde verklagt und habe klar gesagt: "Dieser Prozess wegen meiner Wohnung, ich bin der einzige Mensch, der wegen einer Wohnung verklagt wird, die nicht mir gehört“.

Und man weiß, dass Globo gelogen hat, als gesagt wurde, dass es meine war.

Die Bundespolizei der Operation Lava Jato hat im Verhör gelogen, als sie sagte, es wäre meine, die Generalstaatsanwaltschaft hat gelogen, als sie Anklage erhoben und sagten, es wäre meine und ich dachte, dass Moro es klären würde und er log, als er sagte, es wäre meine und verurteilte mich zu neun Jahren Gefängnis.

Aus diesem Grund bin ich ein empörter Bürger, denn ich habe mit meinen 72 Jahren schon viele Dinge gemacht.

Aber ich vergebe ihnen nicht dafür, dass sie in der Gesellschaft das Bild verbreitet haben, dass ich ein Dieb bin.

Sie haben die Banditen bevorzugt, die in ganz Brasilien Schmiergelder gezahlt haben.

Sie haben die Banditen bevorzugt, die uns als Diebe bezeichnet haben.

Sie haben es bevorzugt, fast ein Klima des Krieges zu erzeugen, indem sie die Politik in diesem Land leugneten.

Und ich sage immer: Keiner von ihnen, keiner von ihnen hat Mut oder schläft mit dem ruhigen Gewissen der Ehrlichkeit, in der Unschuld, mit der ich schlafe. Keiner von ihnen.

Ich stehe nicht über der Justiz. Wenn ich nicht an die Justiz glauben würde, dann hätte ich keine politische Partei gegründet. Ich hätte eine Revolution in diesem Land vorgeschlagen. Aber ich glaube an die Justiz, an eine gerechte Justiz, an eine Justiz, die einen Prozess auf Grundlage der Prozessakten bewertet, auf Grundlage der Informationen der Kläger, der Verteidiger, des konkreten Beweises.

Was ich nicht hinnehmen kann ist ein Staatsanwalt, der eine Powerpoint-Präsentation erstellte und zum Fernsehen ging, um zu sagen, dass die PT eine kriminelle Vereinigung sei, die entstand, um Brasilien auszurauben und dass Lula, da er die wichtigste Figur dieser Partei sei, Lula also der Chef ist, und deshalb, wenn Lula der Chef ist, sagte er, "brauche ich keine Beweise, ich bin überzeugt".

Ich möchte, dass er seine Überzeugungen für seine Komplizen behält, für seine Kumpanen und nicht für mich.

Bestimmt würde ein Dieb keine Beweise verlangen. Er würde den Mund halten, er würde sich ducken, damit die Presse seinen Namen nicht erwähnt

Ich werde über 70 Stunden lang von der Nachrichtensendung Jornal Nacional zerrissen.

Ich werde auf über 70 Titelseiten von Zeitungen angegriffen.

Ich werde auf Tausenden von Seiten in Zeitungen und Beiträgen angegriffen.

Ich werde außerdem vom Rundfunknetzwerk Record angegriffen.

Ich werde zudem von den Bandeirantes attackiert, ich werde vom Radio im Landesinneren angegriffen.

Und was sie nicht bemerken, ist, dass je mehr sie mich angreifen, desto stärker wird meine Beziehung zum brasilianischen Volk.

Ich habe keine Angst vor ihnen.

Ich selbst habe bereits gesagt, dass ich gerne mit Moro über die Anklage diskutieren würde, die er gegen mich erhoben hat. Ich möchte gern, dass er mir irgendeinen Beweis zeigt. Ich habe schon die Richter des Tribunal Regional Federal da 4ª Região herausgefordert, dass sie zu einer Diskussion in eine Universität ihrer Wahl, in eine Vorlesung ihrer Wahl kommen sollen, um nachzuweisen, was das Verbrechen ist, das ich in diesem Land begangen habe.

Ich bin ein Erschaffer von Träumen.

Vor langer Zeit träumte ich, dass es möglich wäre, dieses Land zu regieren und Millionen und Millionen von armen Menschen in die Wirtschaft einzubeziehen, Millionen von Menschen an die Universitäten zu bringen, Millionen und Millionen Arbeitsplätze in diesem Land zu schaffen. Ich träumte, dass es möglich wäre, ein Metallarbeiter ohne Universitätsabschluss, der sich mehr um die Bildung sorgte, als die Menschen mit akademischen Titeln und bestandenen Prüfungen, die dieses Land regierten und mit der Bildung befasst waren.

Ich träumte, dass es möglich wäre, dass wir die Kindersterblichkeit verringern könnten, indem wir Milch, Bohnen und Reis bringen, damit die Kindern jeden Tag essen könnten.

Ich träumte, dass es möglich wäre, die Studierenden aus der Peripherie zu holen und sie an die besten Universitäten dieses Landes zu bringen, damit wir nicht ausschließlich Richter und Anwälte aus der Elite hätten, schon bald würden wir Richter und Anwälte haben, die in der Favela Heliopólis geboren sind, die in Itaquera geboren sind, die an den Stadträndern geboren sind.

Wir werden viele graduierte Menschen aus der Bewegung der Landlosenbewegung haben, aus der Bewegung der wohnungslosen Arbeiter MTST, aus dem Gewerkschaftsdachverband CUT.

Dieses Verbrechen habe ich begangen.

Ich habe dieses Verbrechen begangen und sie wollen nicht, dass ich mehr davon begehen werde.

Dieses Verbrechen ist der Grund dafür, dass es schon um die zehn Prozesse gegen mich gibt.

Und wenn es wegen dieser Verbrechen ist, Arme an die Universität zu bringen, Schwarze an die Universität zu bringen, dass Arme Fleisch essen, Arme Autos kaufen, dass Arme mit dem Flugzeug reisen, Arme ihre kleine Landwirtschaft betreiben, Mikro-Unternehmer sind, ihr eigenes Haus haben; wenn dies das Verbrechen ist, dass ich begangen haben, dann möchte ich sagen, dass ich in diesem Land weiterhin ein Verbrecher sein werde, denn ich werde noch viel mehr machen. Ich werde noch viel mehr machen.

Genossen und Genossinnen, im Jahr 1986 war ich der Abgeordnete mit den meisten Stimmen in der Geschichte des Landes.

Und in dieser Zeit gab es Misstrauen, dass nur diejenigen Macht in der PT hätten, die ein Mandat haben.

Also, Genossen, als ich bemerkte, dass die Bevölkerung argwöhnt, dass nur die einen Wert in der PT hätten, die Abgeordnete waren, Manoela und Guilherme, was habe ich gemacht?

Ich hörte auf, Abgeordneter zu sein.

Denn ich wollte der PT beweisen, dass ich auch ohne ein Mandat weiterhin die wichtigste Figur der PT sein würde, denn wenn mich eine Person in der PT übertreffen möchte, dann gibt es nur eine Möglichkeit: mehr zu arbeiten als ich und das Volk mehr zu lieben als ich, denn wenn du es nicht liebst, wirst du nicht gewinnen.

Nun denn: Derzeit sind wir bei einer schwierigen Aufgabe.

Ich habe möglicherweise den Moment der größten Empörung erlebt, den ein Mensch erleben kann. Es ist nicht leicht, was meine Familie erleidet.

Es ist nicht leicht, was meine Kinder erleiden. Es ist nicht leicht, was Marisa erlitten hat und ich möchte sagen, dass der frühe Tod von Marisa auf die Unmoral und die Schurkerei zurückzuführen ist, die die Presse und die Staatsanwaltschaft gegen sie begangen haben. Ich bin mir sicher. Ich bin der Meinung, dass diese Leute keine Kinder haben, dass sie keine Seele haben und dass sie keine Ahnung haben, was eine Mutter fühlt oder ein Vater, wenn sie sehen, dass ein Kind massakriert wird, wenn sie sehen, dass ein Kind angegriffen wird.

Ich habe also beschlossen, Genossen, den Kopf zu hochzuhalten. Denkt nicht, dass ich gegen Lava Jato sei, nein. Die Operation Lava Jato muss, wenn sie einen Banditen fassen will, auch wirklich einen Banditen fassen, der gestohlen hat, und ihn festnehmen. Das wollen wir alle. Wir alle haben das ganze Leben lang gesagt: "Die Justiz sperrt nur die Armen ein, sie sperrt nicht die Reichen ein." Das haben wir alle gesagt.

Und ich möchte, dass sie weiterhin Reiche festnimmt. Das möchte ich. Was ist also jetzt das Problem?

Sie können kein Urteil fällen, das der Presse untergeordnet bist.

Denn im Grunde haben sie die Menschen in der Gesellschaft zerstört, im Bild der Leute und danach werden die Richter urteilen und werden sagen: "Ich kann mich nicht der öffentlichen Meinung entgegenstellen, die fordert, sie dranzukriegen."

Wer auf Grundlage der öffentlichen Meinung urteilen will, der sollte die Richterrobe ablegen und Kandidat und Abgeordneter werden, der sollte sich eine politische Partei aussuchen und Kandidat werden.

Die Robe hingegen, das ist eine lebenslange Arbeit

Der Bürger sollte nur auf Grundlage der Prozessakten entscheiden, übrigens denke ich, dass Minister des Obersten Gerichts keine Erklärung geben sollten, wie sie entscheiden werden.

In den USA endet die Abstimmung und man weiß nicht, was der Bürger genau entschieden hat, damit er nicht unter Druck gesetzt wird.

Stell dir einen Menschen vor, der für einen Mord angeklagt wird und nicht der Mörder gewesen ist. Was möchte die Familie des Toten? Dass er tot sei, dass er verurteilt wird.

Dann muss der Richter, im Gegensatz zu uns, den kühleren Kopf haben, mehr Verantwortung, Anklage zu erheben oder zu verurteilen.

Die Staatsanwaltschaft ist eine sehr starke Institution.

Daher belegen diese Jungen, die ganz neu dazu kommen, einen Kurs in Jura und danach gibt es drei Jahre lang Wettberwerb, denn der Vater kann es zahlen, diese Jungen mussten ein bisschen vom Leben kennen lernen, ein bisschen von der Politik, um das zu machen, was sie in der brasilianischen Gesellschaft machen.

Es gibt etwas, das nennt sich Verantwortung. Und denkt nicht, dass ich so spreche, weil ich dagegen bin.

Ich war Präsident und ich habe vier Staatsanwälte ernannt und hielt bei allen Amtsantritten Reden und sagte: "Je stärker eine Institution ist, desto verantwortlicher müssen ihre Mitglieder sein."

Du kannst eine Person nicht in der Presse schuldig sprechen, um sie im Anschluss zu verurteilen.

Seid daran erinnert, dass als ich dort in Curitiba meine Aussage machte und zu Moro sagte: "Sie sind nicht in der Lage, mich freizusprechen, denn Globo verlangt, dass Sie mich verurteilen und Sie werden mich verurteilen."

Also gut, ich denke, dass sowohl das TRF4, als auch Moro, Lava Jato und Globo einen Traum haben. Der bedeutet erstens: Der Putsch endet nicht mit Dilma. Der Putsch wir erst enden, wenn sie es schaffen, zu überzeugen, dass Lula im Jahr 2018 nicht Kandidat für die Präsidentschaftswahl sein kann.

Sie wollen Lula nicht zurück, denn in ihren Köpfen darf der Arme keine Rechte haben.

Er darf kein erstklassiges Fleisch essen. Der Arme darf nicht mit dem Flugzeug fliegen. Der Arme darf nicht die Universität besuchen. Der Arme ist, ihrer Logik zufolge, geboren, um Sachen zweiter Klasse zu essen und zu besitzen.

Also, Genossen und Genossinnen, ihr anderer Traum ist das Foto des inhaftierten Lula.

Ah, ich stelle mir vor, wie begierig Veja darauf ist, mich eingesperrt auf die Titelseite zu setzen. Ich stelle mir vor, wie gierig Globo ist, das Foto von mir in Haft zu verbreiten. Sie werden multiple Orgasmen haben.

Sie haben meine Haft angeordnet. Und lasst mich euch eine Sache sagen: Ich werde ihren Befehl befolgen.

Und ich werde ihn befolgen, weil ich die Verantwortlichkeit übergeben will.

Sie denken, dass alles, was in diesem Land passiert, wegen mir passiert.

Ich wurde bereits zu drei Jahren Haft verurteilt, weil ein Richter aus Manaus der Meinung war, dass ich keine Waffe brauche, ich habe eine scharfe Zunge, also muss er mich zum Schweigen bringen, denn wenn er mich nicht zum Schweigen bringt, dann werde ich weiterhin Sachen sagen wie, "Es ist Zeit für den Jaguar, Wasser zu trinken" und wenn die Bauern einen Gutsbesitzer töteten, dachten sie, dass dies das Codewort war.

Sie haben schon versucht, mich wegen Behinderung der Justiz zu verhaften, es hat nicht geklappt.

Sie wollen mich nun in Untersuchungshaft stecken, was eine schwerwiegendere Sache ist, denn es gibt keinen Habeas Corpus.

Vaccari ist bereits seit drei Jahren inhaftiert. Marcelo Odebrecht hat 400 Millionen Reais gezahlte und es gab keinen Habeas Corpus.

Ich werde keinen Cent bezahlen. Aber ich werde in dem Glauben dorthin gehen, dass sie jetzt zum ersten Mal entdecken werden, was ich schon die ganze Zeit gesagt habe. Sie wissen nicht, dass das Problem dieses Landes nicht Lula heißt, das Problem dieses Landes seid ihr, das Bewusstsein des Volkes, die Arbeiterpartei, die PcdoB, die MST, die MTST, sie wissen, dass es viele Leute gibt.

Während der ganzen Diskussion habe ich gesagt: Es bringt nichts, zu versuchen, mich daran zu hindern, durch dieses Land zu reisen, denn es gibt Millionen und Millionen von Boulos, Manuelas und Dilma Roussefs in diesem Land, die für mich gehen werden.

Es bringt nichts, zu versuchen meine Ideen auszulöschen, sie schweben bereits in der Luft und es ist nicht möglich, sie einzusperren.

Es bringt nichts, meinen Traum anzuhalten, denn wenn ich zu träumen aufhöre, dann werde ich in euren Köpfen träumen und durch eure Träume.

Es bringt nichts, zu denken, dass alles an dem Tag zum Stillstand kommen wird, an dem Lula einen Herzinfarkt haben wird, das ist Quatsch, denn mein Herz wird durch eure Herzen schlagen und das sind Millionen von Herzen.

Es bringt nichts, dass sie glauben, dass sie mich dazu bringen werden aufzuhören, ich werde nicht aufhören, denn ich bin kein menschliches Wesen mehr, ich bin eine Idee, eine Idee, die vermischt ist mit eurer Idee, und ich bin überzeugt, dass die Kameraden wie die Landlosen, die MTST, die Kameraden der CUT und der Gewerkschaftsbewegung das wissen, und dies ist eine Prüfung, dies ist eine Prüfung, ich werde den Haftbefehl befolgen und ihr werdet euch verwandeln müssen, jeder von euch, ihr werdet euch nicht mehr kleiner Chico, kleiner Ze, kleiner João und kleiner Albert nennen.

Ihr alle werdet von jetzt an zu Lula werden und werdet durch dieses Land gehen und machen, was ihr machen müsst, den ganzen Tag lang! Den ganzen Tag!

Sie müssen wissen, dass der Tod eines Kämpfers die Revolution nicht aufhält.

Sie müssen es wissen.

Sie müssen wissen, dass wir auf jeden Fall die Kommunikationsmedien regulieren werden, damit das Volk nicht den lieben langen Tag Opfer der Lügen ist.

Sie müssen wissen, dass ihr, wer weiß, sogar intelligenter seid als ich, und die Reifen verbrennt, von denen ihr so viele verbrennt, die Protestmärsche macht, die Besetzungen auf dem Land und in der Stadt. Die Besetzung von São Bernardo schien schwierig, und morgen werdet ihr die Nachricht erhalten, dass ihr das Gebiet gewonnen habt, in das ihr eingedrungen seid.

Genossen, ich hatte die Möglichkeit, als ich jetzt in Uruguay an der Grenze zwischen Livramento und Vera war, und die Leute sagten, hör zu, Lula, du tust jetzt so, als würdest du ein bisschen Whiskey kaufen und gehst mit Pepe Mujica nach Uruguay und verschwindest und kommst nicht mehr wieder, bittest um politisches Asyl. Du kannst zur Botschaft von Bolivien gehen, von Uruguay, von Russland, und von dort aus weiterhin sprechen…

Ich bin nicht mehr in dem Alter.

In meinem Alter trete ich ihnen Auge in Auge gegenüber, und ich werde mich ihnen entgegenstellen, indem ich dem Befehl folge.

Ich möchte wissen, wie viele Tage lang sie glauben, dass sie mich festhalten und wie viele weitere Tage sie mich dort lassen, aber in diesem Land werden weitere Lulas auf die Welt kommen und weitere Leute werden für dieses Land streiten wollen, denn in einer Demokratie gibt es keine Grenze, es gibt keinen festen Zeitpunkt, an dem die Leute kämpfen.

Ich habe meinen Genossen gesagt: Wenn es nach meinem Willen ginge, dann würde ich nicht gehen, aber ich gehe, denn sonst werden sie ab morgen sagen, dass Lula geflohen ist, dass sich Lula versteckt hat, nein! Ich verstecke mich nicht, ich gehe dorthin damit sie wissen, dass ich keine Angst habe, dass ich nicht weglaufen werde, und damit sie wissen, dass ich meine Unschuld beweisen werde.

Das müssen sie wissen.

Und sie werden machen, was sie wollen. Macht, was ihr wollt.

Ich werde mich einer Redensart bedienen , die ich im Jahr 1982 von einem zehnjährigen Mädchen in Catanduva aufgeschnappt habe, und diese Redensart hat keinen Autor.

Die Mächtigen können eine, zwei oder drei Rosen killen, aber sie werden niemals verhindern können, dass der Frühling kommt.

Und unserer Kampf ist auf der Suche nach dem Frühling.

Sie müssen wissen, dass wir mehr Häuser wollen, mehr Schulen, wir wollen geringere Sterblichkeit, wir wollen nicht, dass sich die Grausamkeit wiederholt, die sie in Rio de Janeiro mit Marielle gemacht haben.

Wir wollen nicht, dass sich die Grausamkeit wiederholt, die mit schwarzen Jugendlichen in diesem Land gemacht wird.

Wir wollen nicht mehr, dass jemand in diesem Land an Unterernährung stirbt. Wir wollen nicht mehr, dass ein junger Mensch keine Hoffnung hat, eine Universität zu besuchen, denn dieses Land ist so dumm, dass es das letzte Land der Welt war, das eine Universität hatte.

Das Letzte! Alle anderen, ärmeren Länder hatten sie bereits, aber sie wollten nicht, dass die brasilianische Jugend studieren würde.

Und sie sagten, dass es viel kosten würde. Man muss sich fragen: Wie viel hat es gekostet, vor 50 Jahren nichts zu tun?

Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich stolz bin, zutiefst stolz, dass ich der einzige Staatspräsident gewesen bin, der keinen Universitätsabschluss hatte, aber dass ich der Präsident bin, der in der Geschichte dieses Landes am meisten für die Universitäten getan hat, um diesen Leuten zu zeigen, dass Intelligenz nicht mit der Anzahl an Schuljahren verwechselt werden sollte, das ist keine Intelligenz, das ist Wissen.

Intelligenz ist, wenn du Position beziehst, Intelligenz ist, wenn du keine Angst davor hast, mit den Genossen zu diskutieren, was die Priorität ist, und die Priorität ist, dafür zu sorgen, dass dieses Land wieder eine Bürgerschaft hat.

Sie werden Petrobras nicht verkaufen! Wir werden eine neue Verfassung machen! Wir werden das Gesetz zum Erdöl wieder aufheben, das sie machen!

Wir werden nicht zulassen, dass sie die Brasilianische Entwicklungsbank verkaufen, wir werden nicht zulassen, dass sie die Bank Caixa verkaufen, wir werden nicht zulassen, dass sie die Banco do Brasil zerstören!

Und wir werden die familiäre Landwirtschaft stärken, die für 70 Prozent der Nahrungsmittel verantwortlich ist, die wir in diesem Land essen.

Und in diesem Glauben, Genossen, mit erhobenem Haupt, so wie ich jetzt mit euch spreche, möchte ich dorthin gehen und zum Polizeikommissar sagen: Ich stehe Ihnen zur Verfügung.

Und die Geschichte wird in einiger Zeit beweisen, dass sie es waren, die Verbrechen begangen haben: Der Polizeikommissar, der mich beschuldigte, der Richter, der mich verurteilte und die Staatsanwaltschaft, die bei mir leichtfertig war.

Deshalb, Genossen, zwar habe ich in meinem Herzen nicht für die ganze Welt Platz, aber ich möchte, dass ihr wisst, dass wenn es eine Sache gibt, die ich in dieser Welt zu lieben gelernt habe, dann ist es meine Beziehung zum Volk.

Wenn ich einem von euch die Hand reiche, wenn ich einen von euch umarme… und nun küsse ich Mann und Frau gleichermaßen. Wenn ich einen von euch küsse, dann nicht mit Hintergedanken, dann küsse ich, weil ich, als ich Präsident war, sagte:

"Ich gehe dahin zurück, wo ich herkomme."

Und ich weiß, wer meine wahren Freunde sind und wer die vorübergehenden.

Die mit diesen Krawättchen, die mir hinterherliefen, sind jetzt verschwunden.

Und die, die jetzt bei mir sind, sind jene Genossen, die schon meine Freunde waren, bevor ich Staatspräsident wurde.

Das ist jener, der Rabada in der Kantine Zelão gegessen hat, der Hähnchen mit Polenta bei Demarchi gegessen hat, das ist jener, der Caldo de Mocotó beim Zelão getrunken hat, das sind weiterhin unsere Freunde.

Das sind die, die den Mut haben, in ein Grundstück einzudringen um ihr Haus zu bauen, das sind jene, die den Mut haben, gegen die Sozialhilfe zu streiken, das sind jene, die auf dem Land besetzen, um einen produktiven landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen, das sind jene, die den Staat wirklich brauchen.

Genossen, ich werde euch etwas sagen: Ihr werdet sehen, dass ich aus dieser Sache größer, stärker, wahrhaftiger und unschuldig hervorgehen werden, denn ich will beweisen, dass sie es sind, die ein Verbrechen begangen haben, ein politisches Verbrechen, einen Mann zu verfolgen, der eine 50-jährige politische Geschichte hat, und dafür bin ich sehr dankbar.

Ich kann all die Wertschätzung, die Zuneigung und den Respekt gar nicht zurückgeben, die ihr mir in all diesen Jahren gegeben habt.

Ich möchte euch sagen, Guilherme und Manuela, euch zwei, dass es mich stolz macht, denn ich gehöre einer Generation an, die sich ihrem Ende zuneigt, zu sehen, dass zwei junge Menschen erblühen, die um das Recht kämpfen, Staatspräsident in diesem Land zu sein.

Daher, eine große Umarmung und ihr könnt euch sicher sein: Dieser Hals hier beugt sich nicht, meine Mutter hat mir einen kurzen Hals gegeben, damit er sich nicht beugt, und er wird sich nicht beugen, ich werde von dort erhobenen Hauptes und aufrecht fortgehen, denn ich werde meine Unschuld beweisen.

Eine Umarmung, Genossen, danke, vielen Dank dafür, dass ihr mir geholfen habt, ein Kuss, in Liebe, vielen Dank!

Den Videomitschnitt der Ansprache finden sie hier