Neue Kritik an Libyen-Attacke aus Kuba und Brasilien

Havanna/Brasília. Der Widerstand lateinamerikanischer und karibischer Staaten gegen die Angriffe westlicher Streitkräfte auf Libyen hält an. In einer offiziellen Erklärung hat das kubanische Außenministerium "die ausländische militärische Einmischung in den internen Konflikt" Libyens "energisch verurteilt". Nach Ansicht Kubas müssten solche Krisen friedlich und auf dem Weg des Dialogs gelöst werden, heißt es in dem Kommuniqué.

Kritik übt Havanna zugleich an dem UNO-Sicherheitsrat. Dieser habe sich "von einigen westlichen Staaten unter Druck setzen lassen". Zugleich seien die massiven Bomben- und Raketenangriffe auf libysches Territorium nicht von der UNO-Sicherheitsratsresolution 1973 gedeckt. Nach Kubas Ansicht wird – "wie schon in Irak" – auch in Libyen die Zivilbevölkerung den Nachteil haben. Die Regierung in Havanna verteidige angesichts des Geschehens die nationale Souveränität.

Auch Brasiliens Regierung, die Mitglied im UNO-Sicherheitsrat ist und sich bei der Abstimmung über die Resolution 1973 enthielt – hat sich in einer offiziellen Erklärung nun vehement gegen die Luftschläge ausgesprochen. Darin heißt es: "Brasilien bekräftigt seine Solidarität mit den Libyschen Volk mit dem Wunsch nach einer stärkeren demokratischen Beteiligung und einer Ausgestaltung der Zukunft des Landes, in der die Menschenrechte gewahrt werden."