São Paulo. Die Außenminister Argentiniens und Brasiliens haben sich dafür ausgesprochen, dass der kommende Amerika-Gipfel im April in Kolumbien der letzte ohne die Teilnahme Kubas wird. Die Anwesenheit Kubas sei notwendig, damit der Gipfel endlich tatsächlich der "Gipfel der Amerikas" sei. Der Argentinier Héctor Timerman und sein brasilianischer Amtskollege Antonio Patriota sagten auf einer Pressekonferenz in São Paulo, man werde sich auf dem kommenden Treffen einmal mehr für die Teilnahme Kubas einsetzen. Diese wird bisher durch ein Veto der USA verhindert.
Die beiden Politiker bekräftigten auch ihre Position, dass ihre Staaten an weiteren Gipfeln ohne Kuba nicht mehr teilnehmen wollen. Timerman fügte jedoch auch hinzu, dass sein Land die Schlichtungsbemühungen Kolumbiens sehr schätze. Von dort war die Außenministerin María Angela Holguín auf die karibische Insel gereist, um persönlich zu erklären, dass eine Einladung zum Gipfel nicht möglich sei, da unter den anderen Teilnehmern keine Einigkeit herrsche. Die Regierung von Raúl Castro macht für diese Uneinigkeit die USA verantwortlich, da diese immer wieder die Teilnahmebemühungen Kubas abgelehnt habe.
Seit 1994 findet das Amerikanische Gipfeltreffen in unregelmäßigen Abständen mit den aktiven Mitgliedsländern der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) statt. Kubas Mitgliedschaft in der OAS war 1962 ausgesetzt worden, ist jedoch seit 2009 theoretisch wieder möglich. Seitdem lehnt Kuba den Wiedereintritt jedoch ab, da die Organisation nicht die Interessen der Völker vertrete. Die USA hingegen weigern sich, Kuba zum Gipfeltreffen zuzulassen. Das Land erfülle nicht die demokratischen Anforderungen, die 2001 von den Teilnehmern des Gipfels festgelegt wurden. Diese vehemente Isolationspolitik stößt inzwischen auf weitverbreitete Kritik. Vor allem die Mitglieder des linksgerichteten Bündnisses Bolivarische Allianz für Amerika (ALBA) hatten sich gegen den Ausschluss Kubas von dem Gipfel ausgesprochen. Im Februar hatte Ecuadors Präsident Rafael Correa sogar einen möglichen Boykott der acht ALBA-Vollmitglieder ins Spiel gebracht, sollte Kuba nicht eingeladen werden.