Ausnahmezustand in Guatemala wegen Anti-Staudamm-Protesten

Huehuetenango, Guatemala. Die Behörden im guatemaltekischen Santa Cruz Barillas haben den Ausnahmezustand ausgerufen, nachdem es erneut zu Unruhen gegen ein seit längerem geplantes Staudammprojekt in der Region im Norden Guatemalas gekommen ist. Medienberichten zufolge hatte es zuvor einen Toten und mehrere Verletzte gegeben.

Nach Angaben der Behörden hat der Aufstand mit dem Angriff auf einen Militärstützpunkt begonnen. Hierbei sei es zu Übergriffen auf Soldaten gekommen, wobei mehrere Waffen entwendet worden seien.

Bereits am Dienstag hatte Innenminister Mauricio López Bonilla nach schweren Ausschreitungen bei Protesten Militär- und Polizeieinheiten in die Region entsandt. Am 1. Mai hatten 200 bewaffnete Personen auf dem Rathhausplatz gegen die umstrittene Erteilung von Lizenzen für den Staudammbau protestiert. Zuvor war bei einem Volksentscheid gegen den Bau des Staudamms votiert worden.

Bereits seit 2009 kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen der Bevölkerung und den Behörden, die das Staudammprojekt der Firma Hidro Santa Cruz S.A. unterstützen. Die Meinung der lokalen Bevölkerung wurde bislang ignoriert.