Tegucigalpa. Anschuldigungen gegen den honduranischen Polizeichef Juan Carlos Bonilla, eine Todesschwadron geführt zu haben, haben zu einer punktuellen Einstellung der finanziellen Unterstützung der honduranischen Sicherheitskräfte durch die USA geführt. Honduranische Polizeieinheiten arbeiten in der Drogenbekämpfung direkt mit der US-Drogenbehörde DEA und anderen US-Strafverfolgungsbehörden zusammen.
Nach seiner Ernennung zum Polizeichef am 21. Mai diesen Jahres fand ein zehn Jahre alter Bericht über Juan Carlos Bonilla Valladares, auch "El Tigre" genannt, im Internet Verbreitung. Darin wird Bonilla mit mindestens drei Fällen von Mord oder Verschwindenlassen im Zeitraum zwischen 1998 und 2002 in Verbindung gebracht. In elf anderen Fällen war er zumindest verdächtig. Nur einer der Vorwürfe führte zu einem Prozess wegen Mordes. Im Jahre 2004 wurde er freigesprochen, das Gerichtsurteil wurde vom Obersten Gerichtshof 2009 aufrechterhalten.
Am Montag dieser Woche bestätigte die US-Botschafterin Lisa Kubiske gegenüber der Presseagentur AP, dass das US-Außenministerium die Finanzhilfen für Bonilla und seine Untergebenen eingestellt habe, bis die Untersuchungen seiner Vergangenheit abgeschlossen seien.