Chile / Menschenrechte

Mapuche-Organisationen laden zum Gipfeltreffen ein

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Mapuche protestieren gegen die Repression und die Anwendung ders Antiterrorgesetzes
Mapuche protestieren gegen die Repression und die Anwendung ders Antiterrorgesetzes

Temuco, Chile. Repräsentanten unterschiedlicher Organisationen der Volksgruppe der Mapuche haben für nächsten Mittwoch im südchilenischen Temuco ein Gipfeltreffen anberaumt. Eingeladen sind neben Präsident Sebastián Piñera auch oberste Vertreter der drei Staatsorgane, Präsidentschaftskandidaten, Menschenrechtsorganisationen und Vertreter regierungsunabhängiger Organisationen. Bei dem Treffen soll über die jüngsten Ereignisse in der Region La Araucanía beraten werden. Dort war ein Großgrundbesitzer-Ehepaar bei einem Brandanschlag auf ihr Haus getötet worden.

Der verhaftete und angeschossene Mapuche José Córdova Tránsito bekräftigte unterdessen seine Unschuld. Auch die radikale indigene Organisation Coordinadora Arauco-Malleco (CAM) dementiert in einer Presseerklärung, den Brandanschlag gegen das Ehepaar Luchsinger-McKay verübt zu haben. Die CAM lehnt den Anschlag ab, da solche Aktionen nur der Regierung etwas nützen würden. Sie vertritt die Hypothese einer Sabotage seitens rechtsextremer Gruppen. Die inhaftierten Anführer der CAM, Héctor Llaitul und Ramón Llanquileo, haben seit dem 14. November 2012 erneut einen Hungerstreik begonnen.

Regierungssprecherin Cecilia Pérez betonte den Willen der chilenischen Regierung zum Dialog, allerdings nur mit denjenigen, von denen die chilenischen Institutionen respektiert würden. Damit nimmt sie Bezug auf das Entwicklungsprogramm für die Mapuche (ADI) in Ercilla, an dem sich die Repräsentanten des Gipfels zu keiner Zeit gewandt hätten. Die Mapuche des Reservats Temucuicui weisen dieses Programm mit dem Argument zurück, es diene dazu, Landkonflikte und Übergriffe auf Mapuche zu vertuschen.

Auch Andrés Molina, Regierungsbeauftragter für die Region Araucanía, zweifelt an der Repräsentativität seitens der Mapuche. Er forderte den Mapuche-Vertreter Aucán Huilcamán auf, zunächst die chilenische Obrigkeit anzuerkennen und die Gemeinden zu respektieren, die an dem ADI-Programm teilnehmen.