Chávez verhandelt mit der FARC

Der venezolanische Präsident steht im direkten Kontakt mit Vertretern der kolumbianischen Guerrilla

Caracas. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat mit Vertretern des FARC-Chefs Manuel Marulanda über die Freilassung der von der Guerrilla entführten Geiseln gesprochen. Das sagte er am Donnerstag im nationalen Fernsehen.

Dem zufolge werden die Verhandlungen am Freitag fortgesetzt, um "zu versuchen, eine humanitäre Einigung mit Kolumbien zu erzielen".Chávez bezeichnete die Gespräche als "nicht einfach". Die Namen der kolumbianischen Verhandlungspartner nannte er nicht, sondern teilte nur mit, es seien zwei Mitglieder des FARC-Sekretariats.

Die FARC will 45 Geiseln, darunter drei Amerikaner und die bekannte Politikerin Ingrid Betancourt, laufen lassen, wenn 500 ihrer Gefolgsleute aus kolumbianischer Haft entlassen würden. Die ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin, die auch die französische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde 2002 entführt.

Mitte September hatte die Regierung Kolumbiens der Vermittlung von Chávez bei den Verhandlungen über die Geiselbefreiung zugestimmt. Die US-Regierung, die die FARC auf die Liste der "terroristischen Organisationen" gesetzt hat, ist gegen diese Verhandlungen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy äußerte indes, dass sein Land alles für die schnellstmögliche Befreiung von Betancourt tun werde. Chávez wird nach den Verhandlungen nach Frankreich reisen und mit Sarkozy die Bedingungen für die Freilassung der Geiseln erörtern.