Amerikas

Warnung vor Gewalt in Ecuador

Präsident Rafael Correa: Opposition will Verfassungsreferendum Ende September stören

Quito/ Guayana. Ecuadors Präsident Rafael Correa hat vor dem Versuch oppositioneller Gruppen gewarnt, das bevorstehende Referendum über eine Reform der Verfassung gewaltsam zu verhindern. Das sagte der linksgerichtete Staatschef am Samstag in seiner wöchentlichen Radiosendung. Die Regierung in Ecuador will - wie auch in Venezuela und Bolivien - die Konstitution erneuern. Erklärtes Ziel des Ökonomen Correa ist die Einführung eines "Sozialismus des 21. Jahrhunderts".

"Wir werden auf die Provokationen (der Rechten) aber nicht eingehen", sagte Correa in seiner Sendung, die später auch von dem lateinamerikanischen Fernsehkanal Telesur in Auszügen ausgestrahlt wurde. Gewalt sei die einzige Sprache, "die diese Leute verstehen", warf Correa seinen politischen Gegnern vor. Seine Anhänger hingegen rief er zum wiederholten Male auf, nicht auf die Provokationen einzugehen. Wenn man sich gegen die bevorstehenden Angriffe verteidigen müssen, "wird das zu gegebenem Zeitpunkt geschehen". Am vergangenen Wochenende hatten sich in der Hautstadt Quito rund 100000 Menschen versammelt, um für die Verfassungsreform zu demonstrieren.

Am Freitag bereits war Correa mit seinem Amtskollegen Hugo Chávez in der venezolanischen Stadt Guayana zusammengekommen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ABN hob Chávez die Bedeutung eines Beitritts von Ecuador zum Wirtschaftsbündnis Bolivarische Alternative für Amerika (ALBA) hervor. Dies sei wichtig "für das politische und wirtschaftliche Erstarken unseres Kontinents", sagte Chávez demnach.

Bislang ist Ecuador wegen des Widerstandes rechter Teile des Regierungslagersnoch nicht in die ALBA eingetreten, obgleich sich Correa für einen solchen Schritt ausgesprochen hat. Am Freitag sagte Chávez bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Guayana: "Als Staaten der ALBA respektieren wir die Souveränität Ecuadors, wir sagen aber auch, dass uns dieses Land fehlt". Bislang gehören dem 2005 auf Initiative von Venezuela und Kuba gegründeten Bündnis diese beiden Länder, Bolivien, Nicaragua, Honduras und der karibische Kleinstaat Dominica an.


Zwei Berichte der venezolanischen Nachrichtenagentur ABN finden Sie hier und hier.