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"Krieg in Südamerika unwahrscheinlich"

US-Verteidigungsminister: Kolumbien kann für sich selbst sorgen

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Krieg in Südamerika unwahrscheinlich
Venezuela und Ecuador verstärken Truppen an der Grenze zu Kolumbien

Washington. Pentagon-Chef Robert Gates hält einen bewaffneten Konflikt zwischen Venezuela und Kolumbien für unwahrscheinlich.

"Aus meiner persönlichen Sicht ist die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Konfliktes relativ gering", sagte er in einer Pressekonferenz im Pentagon. Er betonte jedoch, dass eine solche Möglichkeit nicht vollständig ausgeschlossen werden dürfe. Auf die Frage, ob die USA ihrem Verbündeten Kolumbien im Falle eines militärischen Konfliktes mit Venezuela helfen würden, sagte Gates, dass Kolumbien selbst für sich sorgen könne.

Die Situation in der Region spitzte sich zu, nachdem kolumbianische Militärs am vergangenen Samstag auf dem Territorium von Ecuador eine Operation durchgeführt und einen der Führer der Gruppierung "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens", Raúl Reyes, liquidiert hatten.

Nach dieser Operation gaben Ecuador und Venezuela die Entscheidung bekannt, Truppen an die Grenze zu dem Nachbarstaat zu entsenden. Die ecuadorianischen Behörden erklärten auch, dass sie die Beziehungen mit Kolumbien abbrächen, und Venezuelas Präsident Hugo Chávez ordnete an, die Botschaft in Bogota zu schließen.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, rückten zehn Panzerbataillone der venezolanischen Streitkräfte in Richtung der kolumbianischen Grenze vor. Laut militärischen Quellen macht Venezuela derzeit die Land-, Luft- und Seestreitkräfte mobil.

Die kolumbianische Regierung beschuldigte ihrerseits Hugo Chávez und die Regierung von Venezuela, die Gruppierung "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" zu finanzieren. Diese Gruppierung war 1964 gebildet worden und zählt gegenwärtig etwa 18 000 Mitglieder. Die USA und die Europäische Union haben diese Gruppierung in die Liste der terroristischen Organisationen aufgenommen.


Den Originaltext der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti finden Sie hier.