Amerikas

Für die Demokratie und Leben

Konferenz in Brasilien beschäftigt sich mit der Verteidigung sozialer und ökologischer Rechte

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Für die Demokratie und Leben
Ignacio Ramonet (links) mit anderen Teilnehmern der Konferenz

Belém. In der nordbrasilianischen Küstenstadt Belém begann am Donnerstag (29.05.08) ein zweitägiger Kongress mit dem Titel "Die Zukunft der Demokratie in Lateinamerika". Die Veranstaltung wird von der linken Regierung des Bundestaates Pará und auch von der französischen Wochenzeitschrift Le Monde Diplomatique organisiert. Der Schwerpunkt bei den mehrtägigen Beratungen liegt auf den Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich für die sozialen und politischen Bewegungen aus der neuen politischen Entwicklung in Lateinamerika ergeben.

Während in Deutschland eine bekannte Biermarke mit der Rettung des Regenwaldes Werbung macht, zeigt die Gouverneurin von Pará, Ana Júlia Carepa, dass ihre Arbeiterpartei (Partido dos Trabalhadores, PT) es besser kann: In den kommenden fünf Jahren will sie den Regenwald mit einer Milliarde Bäume aufforsten. Zum offiziellen Start des ehrgeizigen Programms "Um Bilhão de Árvores" wird am Freitag auch Brasiliens Präsident Luiz Inácio "Lula" da Silva anreisen. Carepa führte aus, dass Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung, Sozialprogramme und partizipative Demokratie miteinander einher gehen: "Wir wollen zeigen, dass das brasilianische Amazonasgebiet uns gehört", lautet Carepas politische Botschaft an die multinationalen Unternehmen. "Die neoliberale Globalisierung vertieft die Unterschiede zwischen Arm und Reich", sagte auch der ehemalige Chefredakteur der Le Monde Diplomatique, Ignacio Ramonet, der damit die anti-neoliberale Ausrichtung des Kongresses bekräftigte.

Maximilian Arvelaiz, ein diplomatischer Berater des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, bezeichnete die Beziehungen zum Bundesstaat Pará als "modellhaft". Am ersten Veranstaltungstag behandelten die Referenten die Lage Lateinamerikas im geopolitischen Kontext, die Entwicklungen in Kuba und Venezuela seit 1989 und die Enwicklung des Amazonasgebiet von der "Weltlunge zur globalen strategischen Region".

Am zweiten Tag wollen die Kongressteilnehmer dann über die politische Situation in Mexiko, die Kräfte des politischen Wechsels in Südamerika sowie die indigenen und sozialen Transformationsprozesse in Mittel- und Südamerika sprechen. Den Abschluss bildet eine Diskussion über die Herausforderungen des Sozialismus im 21. Jahrhundert.

Amerika21-Redakteur Ingo Niebel nimmt an dem Kongress in Belém teil.