Amerikas

Erfolgreicher Alternativgipfel in Lima

Basistreffen "Enlazando Alternativas" mit 7.000 Gästen. Erklärung an Diplomaten übergeben

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Erfolgreicher Alternativgipfel in Lima
Plakat des Alternativgipfels

Lima. Mit einem großen Erfolg ist am Freitag der dritte Alternativgipfel sozialer Organisationen aus Lateinamerika und Europa in Lima zu Ende gegangen. Zu Beginn des Treffens am Dienstag hatten die Organisatoren noch mit 2.000 Teilnehmern gerechnet. Am Ende gaben sie die Zahl der Gäste mit 8.000 an. Die deutsche Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Sevim Dağdelen, berichtete gegenüber amerika21.de, dass an der Abschlusskundgebung im Zentrum Limas am Abend des letzten Tages rund 20.000 Menschen teilgenommen haben. Die Kundgebung wurde auch von dem Staatschef Boliviens, Evo Morales, und dem peruanischen Linksnationalisten und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Ollant Humala besucht. Venezuelas Präsident und der designierte Präsident Paraguays, Fernando Lugo, blieben dem Treffen wider Erwarten fern.

Der Alternativgipfel wandte sich deutlich gegen die politischen Vorhaben der parallel stattfindenden 5. Konsultationen von Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika, der Karibik und der Europäischen Union. Bei diesem Staatsgipfel ginge es vor allem von europäischen Seite darum, "die neoliberale Politik zu festigen", hieß es in der gemeinsamen Abschlusserklärung der sozialen Organisationen.

Auch die von der EU forcierten Freihandelsabkommen wurden kritisiert. Diese Vereinbarungen unterstützen die "gewaltsame Ausbeutung (in Lateinamerika, d. Red.) und dienen deswegen nicht unseren Völkern, noch garantieren die die nationale Entwicklung". Stattdessen setzten sich die Teilnehmer des Enlazando-Alternativas-Gipfels ein für die "Errichtung eines Systems, das den wirtschaftlichen, sozialen, politischen und Umwelt bezogenen Rechten der Mehrheiten Priorität einräumt".

Weiter heißt es in der Abschlusserklärung: "Lateinamerika war Opfer der Ausbeutung durch transnationale Unternehmen. Zu einem Zeitpunkt, zu dem der demokratische Fortschritt in einigen Staaten der Region Wege zu einer neuen Entwicklungspolitik und Integration zugunsten der Völker ebnet, versuchten andere Regierungen, die den alten marktliberalen Konzepten anhängen, die Region zu spalten sowie Konflikte und Differenzen zu schüren."

In der EU sei indes der so genannte Lissabon-Vertrag die "größte Gefahr für Demokratie. Recht, Frieden und das ökologische Gleichgewicht". Deswegen sei der "Lissabon-Vertrag" auch von "der Elite ohne Konsultation der Bevölkerung" diktiert worden.

Die Abschlusserklärung wurde von den Organisatoren am Freitagabend dem peruanischen Außenminister José Antonio García Belaúnde und seinem slowakischen Amtskollegen Dimitrij Rupel als Vertreter der amtierenden Ratspräsidentschaft übergeben.