Venezuela / Soziales

Sozialausgaben trotz Krise erhöht

Venezuelas Vize-Präsident gab einen Rückblick auf Projekte und Erfolge 2009

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Sozialausgaben trotz Krise erhöht
Vize-Präsident Elías Jaua vor dem Parlament

Caracas. Venezuelas Vize-Präsident Elías Jaua präsentierte vor der Nationalversammlung in der Hautstadt Caracas am vergangenen Donnerstag eine Bilanz der Regierungsprojekte im Jahr 2009. Darunter 949 Gesundheitsprojekte, Aufbau und Renovierung von Schulen, die Schulung von 137.000 Personen in Computertechnik, die Freischaltung von 273.000 zusätzlichen Breitband-Internetanschlüssen (insgesamt nun fast eine Million) und die kostenlose Verteilung von 18 Millionen Büchern und Zeitschriften. Zudem wurden 480 neue Bücher publiziert.

In seinem Bericht hob der Vize-Präsident hervor, dass Venezuela die Sozialausgaben um 5,29 Prozent erhöht habe - trotz der globalen Wirtschaftskrise und des Preisrückgangs für das venezolanische Hauptexport-Produkt Erdöl.

Im Gesundheitssektor kann die Regierung die Rekordsumme von 949 Arbeiten vorweisen, darunter unter anderem neue Krankenhäuser, Blutbänke, Notaufnahmen und Operationssäle. Das staatliche Medikamentenunternehmen produzierte neun Millionen Präparate selbst und verteilte insgesamt 118 Millionen, so Jaua. 2000 Studenten registrierten sich für das Studium der kommunalen Allgemeinmedizin innerhalb des von Kuba unterstützten Gesundheitsprogramm "Barrio Adentro". Neben der Verbesserung und des Ausbaus dieser Gesundheitsmission auf ihren verschiedenen Ebenen begann die Regierung außerdem die "Misión Niño Jesús" (Mission Christkind) zur besseren Betreuung und Schutz für schwangere Frauen.

Im Bildungsbereich war laut Jaua das neue Bildungsgesetz der größte Erfolg. Damit soll das venezolanische Bildungssystem auf Basis der Bolivarischen Verfassung reformiert werden. Außerdem begann die Regierung das Projekt Canaima, wodurch die Zahl der Computer in Schulen erhöht werden soll. Jaua berichtete, dass die Regierung im Jahr 2009 bereits 91.155 Computer an 2.729 Schulen verteilt habe. Davon profitierten 8.500 Lehrer und über 305.000 Schüler, so der Vize-Präsident. Des Weiteren habe die Regierung 44 neue Schulen und 86 Räume für Vorschulklassen gebaut, 364 Gebäude renoviert und insgesamt 2.872 Schulen in Stand gehalten. Auch der neue Tarifvertrag für Lehrer und Angestellte im Bildungsbereich war ein Erfolg, so Jaua. Dieser führte zu einer 30prozentigen Lohnerhöhung. Vier neue Universitäten wurden im abgelaufenen Jahr fertig gestellt, 27 Gebäude zu bestehenden Universitäten hinzugefügt und Schulen für kommunale Allgemeinmedizin wurden aufgebaut. Insgesamt 116.000 Studenten profitierten vom universitären Bildungssystem und 17 neue spezialisierte Studiengänge wurden eingerichtet.

In landwirtschaftliche Projekte investierte die Regierung im Jahr 2009 drei Milliarden BsF (697 Millionen US-Dollar). 1.300 Traktoren wurden im Land hergestellt und zusätzlich 1.500 weitere wurden importiert. Dazu kaufte die Regierung 500 Mähdrescher. 22 Betriebe wurden in der Agroindustrie eröffnet, außerdem 800 Verarbeitungs- und Verteil-Zentren für Nahrungsmittel. Innerhalb des nationalen Saatgut-Plan seien sechs Millionen Kilogram Saatkörner hergestellt worden.

Im Bereich der Rohstoffe betonte der Vize-Präsident die gestiegene Goldproduktion um 12 Prozent seit 2008. Außerdem habe man Coltan Reserven im Wert von 100 Milliarden Dollar zertifiziert.


Bildquelle: venezuelanalysis.com