Mapuche zwischen Tradition und Widerstand

Leipzig: Vortrag zweier Mapuche-Aktivisten über Mapuche-Gemeinden im Widerstand und die aktuelle politische Situation in Chile

Manuel Chocori und José Catrilao, zwei traditionelle Autoritäten des indigenen Volkes der Mapuche (Chile), sind auf Einladung der Regionalgruppe Köln der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) im Oktober 2014 auf Rundreise in Deutschland.

Beide sind gewählte Vertreter ihrer indigenen Gemeinden im Süden Chiles und wollen auf die Lage der Mapuche aufmerksam machen. Die Mapuche schauen auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück. Als einziges indigenes Volk Südamerikas unterwarfen sie sich nie der spanischen Kolonialmacht und lebten bis Ende des 19. Jahrhunderts unabhängig in ihrem eigenen Territorium. Heute leiden die Mapuche unter Diskriminierung, Armut und Landknappheit, dazu kommen Menschenrechtsverletzungen und staatliche Verfolgung.

Chocori und Catrilao haben Erfahrung mit staatlicher Repression und waren an Aktionen des Widerstands beteiligt. In ihrem Vortrag zeigen sie Fotos und berichten aus erster Hand nicht nur über Tradition und Kultur, sondern auch über Landbesetzungen, Polizeigewalt und ihre politischen Forderungen.

Während der vierwöchigen Rundreise wird auch ein Besuch des europäischen Parlaments in Brüssel stattfinden, wo Chocori und Catrilao für die Anliegen ihres Volkes werben. Außerdem werden sie Bundestagsabgeordneten in Berlin über die Menschenrechtssituation in Chile berichten.

Vom 23. bis 26. Oktober sind sie in Köln Ehrengäste der Konferenz Buen Vivir und Küme Mongen – was können wir vom "Guten Leben" der Indigenen lernen?

Termindaten
Datum: 20.10.2014, 19:30
Stadt: Leipzig
Veranstaltungsart: Vortrag und Diskussion
Veranstaltungsort: Institut für Ethnologie der Universität Leipzig, Schillerstraße 6, Raum S 102
Veranstalter: Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)