Bolivien / Politik

Wahllokale schließen, versuchte Militär Wähler einzuschüchtern?

Jetzt Um 17 Uhr (23 Uhr deutscher Zeit) schließen die Wahllokale in Bolivien. In Santa Cruz war schon seit ein paar Stunden nur noch wenig los, die meisten Wähler schienen ihre Stimme bereits bis zum Mittag abgegeben zu haben, wie unser Autor Andreas Hetzer berichtet. Die allgemeine Wahlpflicht bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass auch wirklich alle Wähler abgestimmt haben.

Leonardo Flores, der für die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung Codepink die Wahlen in Bolivien beobachtet, zitiert auf Twitter einen bolivianischen Menschenrechtler, wonach einige Wähler sich durch die enorme Militär- und Polizeipräsenz am gestrigen Abend in der Hauptstadt (amerika21 berichtete) hätten abschrecken lassen, wählen zu gehen.

Der Journalist Santiago Botón berichtet mit Fotos von Militärpräsenz in Wahllokalen in Buenavista (Santa Cruz) und Yapacani.

Ähnliche, jedoch bisher unbestätigte Meldungen gingen am Nachmittag auch über den Presseverteiler des Obersten Wahlbehörde (OEP).

Auch die bolivianische Zeitung La Razon berichtete von Präsenz von Militärs vor Wahllokalen in La Paz.

Trotz dieser Meldungen ist der Wahltag bislang jedoch überwiegend ruhig verlaufen.

Einige Politiker der Linken wurden jedoch beim Abgeben ihrer Stimmen attackiert, wie die Senatspräsidentin und MAS-Politikerin, Eva Copa.