Venezuela

Lateinamerika: Anteilnahme an Tod des venezolanischen Präsidenten

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Piedad Córdoba
Piedad Córdoba

Caracas. Mehrere Regierungen lateinamerikanischer Länder haben als Reaktion auf den Tod von Hugo Chávez Staatstrauer angeordnet und ihre Staatsoberhäupter haben sich auf den Weg nach Venezuela gemacht, um den Abschiedszeremonien für den venezolanischen Präsidenten beizuwohnen.

Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner bestieg noch in der vergangenen Nacht die Präsidentenmaschine, um nach Caracas zu fliegen. Mit ihr flog auch der Präsident des benachbarten Uruguay, José Mujica. Beide werden an den Bestattungszeremonien des verstorbenen Präsidenten in Venezuela teilnehmen.

In den Reaktionen der Argentinier drückt sich vielfach die Erinnerung daran aus, dass ihr Land Schauplatz für eine bedeutende Wende der politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung Lateinamerikas gewesen ist. Hier spielten 2005 sowohl der damalige argentinische Präsident Néstor Kirchner als auch Hugo Chávez eine herausragende Rolle, um die Freihandelspläne der USA für Lateinamerika zu Fall und das souveräne Bündnis ALBA auf den Weg zu bringen.

Als weitere Staatsoberhäupter haben bisher ihre Anwesenheit in Caracas Dilma Rousseff aus Brasilien, Evo Morales aus Bolivien und Ollanta Humala aus Peru angekündigt.

Viele Reaktionen sind von starken Gefühlen der Verbundenheit und Wertschätzung geprägt. Die kolumbianische Ex-Senatorin und Sprecherin der Organisation Kolumbianer und Kolumbianerinnen für den Frieden sprach von einer langen Freundschaft mit dem Verstorbenen und betonte dessen herausragenden Einfluss für einen Friedensprozess in Kolumbien. "Ein großer Mensch ist gegangen. Gute Winde und eine ruhige See, Genosse, du wirst in unseren Herzen weiterleben“, sagte Córdoba.

Uruguays Präsident José Mujica, ein Mitbegründer der historischen Stadtguerilla Tupamaros, nennt in einer Erklärung Hugo Chávez einen "Kämpfer der vordersten Reihe". Der Tod löse immer Bedauern aus, aber der Schmerz habe andere Ausmaße, wenn es sich um "den großherzigsten Regierenden, den ich kannte" handele.

Die Tochter des verstorbenen venezolanischen Präsidenten, María Gabriela Chávez, wandte sich über ihren Twitteraccount an die Anhängerschaft. "Mir fehlen die Worte. Auf ewig, Danke! Kraft! Wir müssen seinem Beispiel folgen. Wir müssen den Aufbau des Vaterlandes fortsetzen! Für immer mein Vater!"