Kolumbien / Politik

FARC und kolumbianische Regierung setzen Friedensdialog fort

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Die Leiter der Delegationen bei den Friedensgesprächen: Iván Marquez für die FARC...
Die Leiter der Delegationen bei den Friedensgesprächen: Iván Marquez für die FARC...

Havanna. Die Delegationen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla haben in einem gemeinsamen Kommuniqué über die Wiederaufnahme der Friedensgespräche in Havanna informiert. Die offizielle dreiwöchige Verhandlungspause sei "von intensiver und produktiver Zusammenarbeit sowohl der technischen Einheiten, als auch der Verhandlungsdelegationen geprägt" gewesen. Gleichzeitig werden die Bürger des Landes nochmals aufgefordert, am Forum über den zweiten Verhandlungspunkt auf der Agenda, die "Politische Partizipation" teilzunehmen, das vom 28. bis 30 April stattfinden wird.

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und Humberto de la Calle für die Regierung Kolumbiens
und Humberto de la Calle für die Regierung Kolumbiens

Wie der lateinamerikanische Nachrichtensender Telesur berichtet, haben die FARC zehn Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Lohnarbeiter auf dem Land vorgelegt. Unter anderem soll ihnen ein bedingungsloser Basislohn garantiert werden, da das Einkommen von zwei Drittel der Haushalte auf dem Land unter dem Mindestlohn liege. Darüber hinaus solle an die Kleinbauern und Landlosen ausreichend Land vergeben werden, damit diese ein Einkommen erwirtschaften können, das sie aus der Armut herausbringt. Weitere Punkte unter den Vorschlägen der FARC sind: Garantierter Zugang zum Gesundheitssystem, Schaffung von Basisbedingungen für Wohlstand für die ländliche Bevölkerung sowie Ausbildung und Qualifizierung von Frauen und jungen Arbeitern über speziell dafür eingerichtete Programme. Die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft, generelle Verbesserung der Einkommen und eine den Landarbeitern entgegenkommende Arbeitsreform wollen die FARC zusätzlich in die Verhandlungen einbringen.

Die Landfrage, die als Ursprung des bewaffneten Konfliktes in Kolumbien gilt, ist der erste Punkt in den Gesprächen zwischen den FARC und der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos, die seit vergangenem November in Havanna geführt werden. Die folgenden Schwerpunkte der Agenda befassen sich mit dem Problem des Drogenhandels, der generellen Beendigung des Konfliktes, der Sorge um die Opfer und den Mechanismen zur Überprüfung der Umsetzung der Verhandlungsergebnisse.