Venezuela / Politik

Paramilitärs in Venezuela verhaftet

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Innen- und Justizminister Miguel Rodríguez Torres auf VTV
Innen- und Justizminister Miguel Rodríguez Torres auf VTV

Caracas. Der venezolanische Minister für Inneres, Justiz und Frieden, Miguel Rodríguez Torres, hat gestern die Aufdeckung von zwei paramilitäschen Gruppen bekanntgegeben, die Terroranschläge in dem südamerikanischen Land geplant haben sollen.

"Diese beiden Gruppen, die auf unserem Territorium verhaftet wurden, gehören zu zwei sehr bekannten kolumbianischen paramilitärischen Organisationen, darunter eine der meistgesuchten Banden in Kolumbien, "El Chepe Barrera", sagte Torres im staatlichen Fernsehsender VTV.

Die erste Gruppe sei im Bundesstaat Tachira aufgedeckt worden. Dabei wurden nach Angaben der Regierung am Sonntag sechs Personen verhaftet, die mit dem kolumbianischen Paramilitarismus verbunden sind. Bei ihrer Gefangennahme wurden ein AK-47-Gewehr mit zwei Magazinen, zwei Pistolen, ein Revolver, eine Schrotflinte der Marke Mossberg Kaliber 12, zwei Handgranaten Modell IM26, Munition, Mobilfunkgeräte, Bargeld und ein Motorrad beschlagnahmt, so der Minister.

Die Befragung der Verhafteten habe ergeben, dass sie vorhatten nach Caracas zu gehen, um einen Auftrag zu erfüllen, der ihnen bei der Ankunft in der Hauptstadt zugewiesen werden sollte.

Die zweite Gruppe wurde den Angaben zufolge in Guanare im Bundestaat Portuguesa aufgedeckt. Dort wurden ebenfalls am Sonntag drei kolumbianische Staatsangehörige festgenommen. Die "El Chepe Barrera" hatte dort bereits einen Gutshof erworben, der als Zentrum der Operationen dienen sollte. "Wir sind bei der Untersuchung von Zusammenhängen darauf gestoßen, dass es Verbindungen zwischen der ersten und der zweiten Gruppe gibt, beide sollten eine Mission in Caracas ausführen", sagte Rodríguez Torres.

Bei der zweiten Gruppe von Paramilitärs wurden ein Gewehr mit zwei Magazinen, 21 Kisten mit Patronen, eine Pistole Kaliber 9 mm sowie Militäruniformen mit den Abzeichen der Bolivarischen Streitkräfte beschlagnahmt. Gefunden wurde auch eine Black Box für ein Flugzeug, die für Aufnahmen im Cockpit und zur Datenaufzeichnung benutzt wird und andere Flugzeug-Ausrüstungsteile, die noch untersucht werden.

Der Minister teilte weiter mit, dass nach Aussagen der Inhaftierten bereits eine andere Gruppe in Caracas sei, die mit Scharfschützengewehren und Langwaffen bewaffnet sein soll. Der Bolivarische Nationale Geheimdienst (Sebin) stelle weitere Untersuchungen an um zu klären, was die Ziele und Motivationen dieser kolumbianischen Paramilitärs in Venezuela seien.

Die Regierung gehe "stark davon aus, dass dies alles Teil eines Plans sein könnte, der von Kolumbien aus orchestriert wird, um das Leben unseres Präsidenten und die Stabilität der Bolivarischen Regierung anzugreifen“. Die extreme Rechte in Venezuela träume "von einem gewaltsamen, verfassungswidrigen Ausweg aus dem, was sie für eine Krise hält“, sagte der Minister abschließend.