San José. In Costa Rica haben zum ersten Mal die Wirtschafts- und Industrieminister der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) mit Teilnehmern aus 25 Ländern getagt. Hier entwickelten sie Ende vergangener Woche ein 12-Punkte-Programm für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der Region.
"Wir müssen dem lokalen Markt Aufmerksamkeit schenken und nationale Unternehmen gründen, die der wirtschaftlichen und sozialen Inklusion dienen und saubere Energien nutzen sollen", so die Ministerin für Wirtschaft, Industrie und Handel Costa Ricas, Mayi Antillón.
Das 12-Punkte-Programm sieht dazu verschiedene Projekte und Instrumente vor. So sollen durch öffentliche Aufträge vor allem kleine und mittlere Unternehmen gefördert werden. Diese sollen primär Arbeitsplätze für Frauen und Jugendliche schaffen. Durch Austausch von Erfahrungen und Erfolgsmethoden erwarten sich die Länder die Entwicklung einer Produktion mit Wertschöpfungsketten. Die Rohstoffe sollen in den Ländern weiter verarbeitet werden und nicht ohne Weiterverarbeitung exportiert werden.
Nachhaltigkeit soll darin bestehen, dass die Unternehmen nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch umweltverträglich, zum Beispiel durch die Nutzung regenerativer Energien sowie ressourcenschonend, arbeiten. Vorrang soll nicht der Export in andere Regionen haben, sondern durch Schaffung von Vermarktungs-, Logistik- und Verteilungsinfrastrukturen sollen die regionalen Märkte gestärkt werden. Durch die Weiterverarbeitung von Rohstoffen erwarten die Länder höhere Einnahmen, die bisher den Exportländern zugute kamen.
Das nächste Treffen der Minister findet im kommenden Jahr in Ecuador statt. Das Staatenbündnis Celac wurde Ende 2011 auf Initiative des damaligen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez gegründet. Ihm gehören alle amerikanischen Staaten außer die USA und Kanada an. Nach Kuba hat in diesem Jahr Costa Rica den Vorsitz, der im kommenden Jahr von Ecuador übernommen wird.