Attentat auf Gewerkschafter und Nestlé-Arbeiter in Kolumbien

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Logo von Sinaltrainal
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Medellin. Auf den Sinaltrainal-Gewerkschafter José Onofre Esquivel Luna wurde ein Attentat verübt. Dabei wurde einer der Angreifer vom Leibwächter des Gewerkschafters erschossen, der andere verletzt. Ein zufällig anwesender Busfahrer wurde bei dem Schusswechsel ebenfalls verletzt. Esquivel Luna war mit seinem Leibwächter im Auto unterwegs, als zwei Männer auf einem Motorrad das Feuer eröffneten.

Esquivel Luna ist Vizepräsident der Gewerkschaft der Arbeiter in der Nahrungsmittelindustrie (Sinaltrainal) und für Arbeitssicherheit zuständig. Er ist Arbeiter in Bugalagrande in einer Niederlassung des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestlé S.A. Im November vergangenen Jahres hatte Esquivel Luna zusammen mit anderen Kollegen Todesdrohungen von Paramilitärs erhalten (amerika21 berichtete).

Der Vorsitzende von Sinaltrainal, Javier Correa, hat indes seine Gewerkschaft aufgerufen, am 20. Juni vor allen Betrieben, in denen sie vertreten ist, Mahnwachen wegen der Drohungen und Morde durchzuführen.

Im vergangenen Jahr wurden laut Sinaltrainal 28 Gewerkschafter in Kolumbien getötet, 14 überlebten Attentate, fünf sind verschwunden, einer wurde entführt und 13 wurden festgenommen und sind bis heute in Haft. 185 Todesdrohungen wurden gemeldet. In diesem Jahr wurden bereits sechs Gewerkschafter ermordet.