Soziale Bewegungen fordern Einhaltung der Menschenrechte

Rom. Von dem weltweiten Treffen der sozialen Bewegungen mit Papst Franziskus ist eine Abschlusserklärung veröffentlicht worden.

Das Dokument kommt zu dem Schluss, dass das "unerbittliche Streben nach Profit" die Ursache für Krieg, Gewalt, ethnische Konflikte und Umweltprobleme sei. Die Arbeit der Kirche und der sozialen Bewegungen müsse sich daher gegen diesen "Genozid an der Erde" richten.

"Sie müssen die Garanten des vollständigen, stabilen, sicheren und umfassenden Zugangs zu Land, Arbeit und Wohnung sein, denn diese bilden die unveräußerlichen und den Personen und ihrer Würde inhärenten Menschenrechte", heißt es darin. Schließlich wird die Notwendigkeit und Bedeutung betont, "Leitlinien des ethischen Verhaltens gleichermaßen für den individuellen, den Gruppen- und den gesellschaftlichen Bereich des menschlichen Lebens zu erarbeiten".

Diskutiert worden sei bei dem als "historisch" bezeichneten Treffen auch das Problem der Gewalt und des Krieges, den Papst Franziskus "Dritter Weltkrieg auf Raten" genannt hat. Dabei sei besonders über die Situation im Nahen Osten und die "Aggression gegen das palästinensische und kurdische Volk" gesprochen worden. Ebenso waren die Gewalt von Banden des Drogen-, Waffen- und Menschenhandels, die Zwangsbvertreibungen und die Unterdrückung der Bauern sowie der indigenen und schwarzen Bevölkerungen Themen. Außerdem sei "das schwerwiegende Problem" der Staatstreiche wie in Honduras und Paraguay sowie des Interventionismus der Großmächte in den ärmsten Ländern besprochen worden.

Die Teilnehmer haben einen "Brief der Ausgeschlossenen an die Ausgeschlossenen" verfasst, der als Grundlage für die Arbeit der sozialen Bewegungen in ihren jeweiligen Ländern dienen soll. Neben diesem Brief, der weltweit verbreitet wird, legten die Teilnehmer auch einen Vorschlag für einen "Raum des ständigen Dialoges" zwischen Volksbewegungen und der Kirche vor.

Das Treffen fand vom 27. bis 29. Oktober im Vatikan statt und wurde vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden veranstaltet. Ziele waren die "Stärkung des Netzwerkes von Basisorganisationen" sowie die "Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit zwischen Bewegungen und Ortskirchen". Mehr als 100 Vertreter sozialer Bewegungen sowie Bischöfe, Priester, Intellektuelle und Akademiker aus der ganzen Welt kamen zusammen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen.

In seiner Ansprache hatte Papst Franziskus betont, es seien die "Volksbewegungen" und deren Solidarität, die Geschichte machten. Dies beinhalte auch den Kampf gegen die strukturellen Ursachen von Armut und Ungleichheit, so der Papst.