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Diplomatie zwischen Venezuela und USA wird fortgesetzt

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Lateinamerikaberater im US-Außenministerium, Thomas Shannon, beim venezolanischen Präsidenten, Nicolás Maduro. Ebenfalls anwesend war Außenministerin Delcy Rodríguez
Lateinamerikaberater im US-Außenministerium, Thomas Shannon, beim venezolanischen Präsidenten, Nicolás Maduro. Ebenfalls anwesend war Außenministerin Delcy Rodríguez

Caracas. Der Präsident von Venezuela, Nicolás Maduro, hat den Lateinamerikaberater im US-Außenministerium, Thomas Shannon, zu Gesprächen über eine Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern empfangen. Damit hat die Diplomatie an Fahrt aufgenommen, die am Rande einer Tagung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Santo Domingo zwischen US-Außenminister John Kerry und der venzolanischen Außenministerin Delcy Rodríguez eröffnet worden war.

Das Treffen in der venezolanischen Hauptstadt soll vorrangig dazu gedient haben, eine bilaterale Agenda auf der Basis gegenseitigen Respekts und beiderseitiger Souveränität vorzubereiten. Einzelheiten sind bislang nicht öffentlich geworden.

Maduro äußerte sich im Anschluss an die Gespräche mit dem amerikanischen Staatssekretär, dass die Herstellung besserer Beziehungen "wegen der Differenzen, die es immer gab und noch gibt, nicht leicht" sei. "Wir akzeptieren keinerlei Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten", knüpfte der Präsident an wiederholte Kritik an der US-Außenpolitik gegenüber Venezuela an. Gleichwohl hoffe er, dass US-Präsident Barack Obama "seine Haltung gegenüber der Bolivarischen Regierung von Venezuela korrigieren wird", um einen Weg des Dialogs zu ermöglichen.

Zum Abschluss seiner Visite in Venezuela hatte der US-Gesandte noch Zusammenkünfte mit Vertretern der Opposition in Venezuela, die im Parlament als Bündnis Tisch der demokratischen Einheit (MUD) über eine Mehrheit verfügt. Führende MUD-Vertreter haben diese Treffen als "privat" deklariert.

Der erste Vizepräsident der Nationalversammlung und MUD-Vertreter Enrique Márquez äußerte gegenüber Nachrichtenagenturen, dass er gegenüber Shannon "auf der Notwendigkeit eines politischen Wechsels" bestanden habe, der in der Wirtschaft Änderungen bewirke. Es gehr darum, "einen humanitären Kanal aufzubauen".

Die Anerkennung der Versorgungskrise in dem südamerikanischen Land als "humanitäre Krise" gilt in der rechtsgerichteten venezolanischen Opposition als das zentrale Argument, eine stärkere Einflussnahme der US-dominierten OAS und der USA selbst auf die interne Auseinandersetzung des Landes zu begründen.