Kuba / Wirtschaft

Kuba rechnet mit guter Zuckerernte

Havanna. Die Zuckerproduktion auf Kuba kommt in diesem Jahr offenbar gut voran. Bei der aktuellen Ernte wurde bis heute bereits etwa eine Million Tonnen Zuckerrohr geerntet, mehr als in den vergangenen 15 Jahren zu diesem Zeitpunkt der "Zafra", wie diese Ernte auf Kuba genannt wird.

Die staatliche Holding "Azcuba", die seit 2011 für die Organisation des Zuckersektors auf Kuba verantwortlich ist, rechnet in dieser Saison mit einer Zunahme um 27 Prozent bei der Ernte der Pflanzen, was sich in einer 45-prozentigen Steigerung bei der anschließenden Weiterverarbeitung zu Rohrzucker in den 54 beteiligten Mühlen ausdrücken soll. Mit über 50 beteiligten Zuckerfabriken ("Ingenios") wurde in der aktuellen Saison, die im November 2016 begann, auch auf diesem Gebiet ein neuer Rekord erreicht. Seit der Schließung der meisten Zuckerfabriken im Jahr 2002 kamen meist deutlich weniger zum Einsatz.

Kubas Zuckerindustrie beginnt sich in den letzten Jahren wieder von der angeordneten Stilllegung zu erholen. Nach der im 100-jährigen Maßstab historisch niedrigsten Saison 2009/10 mit einem Zuckeroutput von nur 1,1 Millionen Tonnen, wurde im Jahr 2015/16 mit 1,2 Millionen Tonnen nach einigen Jahren der Erholung wieder ein äußerst schlechtes Ergebnis erzielt. Die Verantwortlichen machten neben mangelhafter Organisation hauptsächlich die ungünstigen Witterungsumstände für das Ergebnis verantwortlich. Zum Vergleich: In den 1980er Jahren gehörte Kuba mit Ergebnissen von über acht Millionen Tonnen zu den größten Zuckerproduzenten der Welt.

Langfristig plant der sozialistische Inselstaat, wieder über drei Millionen Tonnen Rohrzucker pro Jahr zu exportieren. In der aktuellen Saison wird mit einem Ergebnis zwischen 1,7 und zwei Millionen Tonnen gerechnet. Kuba benötigt für die Versorgung seiner Bevölkerung rund eine Million Tonnen pro Jahr, der Rest geht in den Export. Größter Abnehmer ist die Volksrepublik China.

Wenn Sie über diesen Artikel mitdiskutieren wollen, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion auf unserer Facebook-Seite oder folgen Sie einfach diesem Link