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Kampagne gegen Homo- und Transphobie in Kuba

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In Kuba finden zum elften Mal die "Kubanischen Tage gegen Homophobie und Transphobie" statt
In Kuba finden zum elften Mal die "Kubanischen Tage gegen Homophobie und Transphobie" statt

Havanna. In Kuba finden vom 4. bis 18. Mai zum elften Mal die "Kubanischen Tage gegen Homophobie und Transphobie" statt. Ziel dieser Aktionstage ist es, den Respekt für eine bewusste und verantwortungsvolle sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität auch im Sinne sozialer Gerechtigkeit zu fördern. Initiiert und organisiert werden sie wieder durch das Nationale Zentrum für Sexualaufklärung (Cenesex), unterstützt durch die Kommunistische Partei, das Bildungsministerium, die Föderation der kubanischen Frauen, dem Dachverband der Gewerkschaften sowie anderen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Die Vorsitzende von Cenesex, Mariela Castro, hob auf einer Pressekonferenz hervor, wie wichtig eine Erziehung zur Überwindung von Vorurteilen ist, weshalb diese Kampagne speziell auf Schulen gerichtet sei. In Kuba gebe es immer noch wenige Studien zu Homophobie und Transphobie, insbesondere über die Entstehung von Vorurteilen und Stereotypen im Zusammenhang mit Geschlechterrollen. Leider gebe es auch Fälle verschiedener Formen von physischer, verbaler und psychologischer Ablehnung bei Schülern und Lehrern, die die geschlechtsspezifischen Äußerungen dieser Menschen nicht billigen. Daher finden Konferenzen, Workshops, Fotoausstellungen, Konzerte und Filmvorführungen statt.

Wie bei den früheren Kampagnen wird auch ein Demonstrationszug, die sogenannte Conga Cubana, entlang der zentralen Straße Linea in Havanna durchgeführt. Der Abschluss findet im Freizeitzentrum Jose Antonio Echevarria mit mehreren Künstlern wie dem Humoristen Panfilo und der populären Musikgruppe Los Van Van statt.

Aber die Bemühungen gehen auch danach weiter. Mariela Castro hat geäußert, dass sie sich für Heiratsrechte für gleichgeschlechtliche Paare einsetzt. Auch andere LGBT-Aktivisten, die in den letzten Jahren unabhängig von Castro und Cenesex arbeiten, haben eine Kampagne gestartet, die kubanische Gesetzgeber dazu auffordert, das Thema zu diskutieren.

Kuba hat seit 2008 kostenlose Operationen zur Geschlechtsumwandlung durch sein nationales Gesundheitssystem angeboten.

Der neue kubanische Präsident Díaz-Canel verteidigte Mariela Castros jüngste Doktorarbeit, die sich auf die "soziale Integration" von Transgender-Menschen konzentrierte. Er unterstützte zudem El Mejunje, ein LGBT-Kulturzentrum in der Stadt Santa Clara, als er Sekretär der Kommunistischen Partei in der Provinz Villa Clara war.