Angriff auf freies Medium über Kuba in Spanien

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"Sie werden uns nicht zum Schweigen bringen": Solidarische Gegenwehr gegen die Attacke auf Cubainformación
"Sie werden uns nicht zum Schweigen bringen": Solidarische Gegenwehr gegen die Attacke auf Cubainformación

Havanna. Mit einer massiven Cyber-Attacke ist der Online-Sender Cubainformación TV arbeitsunfähig gemacht worden. Die vom baskischen Bilbo aus betriebene Webseite wurde am 17. August weitgehend zerstört, selbst große Teile der Inhalte wurden vernichtet. Seither wird mit Nachdruck und mithilfe von Spenden aus zahlreichen Ländern versucht, sie wieder herzustellen und funktionsfähig zu machen.

Viele Nutzer brachten in hunderten von E-Mails ihre Bestürzung und Solidarität zum Ausdruck. Auch die Union der kubanischen Journalisten, das kubanische Institut für Freundschaft mit den Völkern (Icap) sowie internationale Solidaritätsorganisationen verurteilten "diese kriminelle Aggression", darunter Organisationen aus Deutschland wie das Netzwerk Cuba.

Cubainformación TV war am 1. Mai 2007 nach eigenen Angaben gegründet worden, um die verbreiteten und von westlichen Agenturen ausgehenden Medienmanipulationen gegen Kuba aufzudecken sowie verschwiegene Aspekte der kubanischen Realität leichter zugänglich zu machen. José Manzaneda, Hauptkoordinator der Internetseite sagte gegenüber der Granma International: "Wir erlitten schon jeden Monat Angriffsversuche, aber der letzte zerstörte die Inhalte, die zwischen Februar und August 2018 auf der Website veröffentlicht wurden, einschließlich Backup-Dateien. Wir konnten eine Kopie von mehr als sechs Monaten wiederherstellen und wir bauen die Seite um, was Zeit und Mühe kosten wird." Mehrere hundert Video-, Audio- und Textdateien in den Bereichen Medienmanipulation, falsche Nachrichten, Doppelstandards, Diskussionsrunden, Interviews und Radioprogramme konnten bereits wieder eingesetzt wurden.

Cubainformación TV hat den Anspruch, "die gegen Kuba gerichtete Medienblockade zu brechen". Seine Inhalte gelten als innovativ und gehen nach eigener Einschätzung über die üblichen Klischees hinaus, die in den von den USA dominierten Massenmedien über den sozialistischen Inselstaat verbreitet werden und gekennzeichnet seien durch Fehlinterpretation, Dekontextualisierung und Lügen.

In der Erklärung des Icap heißt es: "Wir sind sicher, dass all unsere Freunde, nicht nur von der Kuba-Solidarität, sondern auch all jene Menschen, die ihnen Tag für Tag folgen, ihre Unterstützung anbieten werden, überzeugt, dass die Wahrheit trotz der von unseren Feinden gegen die kubanische Revolution fabrizierten Fehlinformationen und Lügen herauskommen wird." Das Icap hat indes eine Online-Kampagne mit dem Hastag #yotambiensoycubainformacion (Ich bin auch Cubainformación) für die Nutzer gestartet, um ihre Solidarität auszudrücken und den Angrif zu verurteilen.

In ähnlicher Weise äußerte sich die Vizepräsidentin der Journalistenunion, Rosa Miriam Elizalde: Cubainformación TV sei das kollektive Gut der gesamten Solidaritätsbewegung mit Kuba in Spanien, "was einen echten qualitativen Sprung im Kampf gegen die Medienblockade gegen Kuba darstellt."