"Wächter des Waldes" beklagen Situation der Indigenen in Brasilien

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Auch auf Social Media wird um die beiden getrauert. "Trauer - zwei Guajajara-Indigene wurden im Gebiet Araribóia ermordet"
Auch auf Social Media wird um die beiden getrauert. "Trauer - zwei Guajajara-Indigene wurden im Gebiet Araribóia ermordet"

Amarante do Maranhão. Nach dem Tod eines weiteren Mitglieds der "Wächter des Waldes" fordert die Gruppe in einer Stellungnahme eine detaillierte polizeiliche Untersuchung der Fälle. Noch immer ist ungeklärt, wer den jungen Indigenen Janildo Oliveira Guajajara Anfang des Monats erschossen hat.

"In all diesen Jahren haben wir territorialen Schutz geleistet und werden dies auch weiterhin tun, obwohl wir bedroht und getötet werden. Wir sind gegen die Gewalt, die tötet und zerstört, also kämpfen wir für das Leben", verkünden die Mitglieder der Gruppe in ihrem online veröffentlichten Statement.

Weiter heißt es: "Unser Volk schreit nach Gerechtigkeit und wir fordern die ordnungsgemäße Untersuchung dieses und anderer Morde am Volk der Tenetehara und wir wollen eine Antwort der Justiz auf dieses barbarische Verbrechen".

Der durch Schüsse in den Rücken getötete Janildo Oliveira Guajajara ist der sechste "Hüter des Regenwaldes", der ermordet wurde.

Olimpio Guajajara, Anführer der indigenen Gruppe, weist darauf hin, dass bisher alle Täter ungestraft blieben.

Bereits seit einigen Jahren ist die Stimmung vor Ort angespannt. Die Koordinatorin des Indigenenrats (Cimi), Rosana Diniz, sieht als Hauptgrund hierfür die großen Landkonflikte. "Das Volk der Guajajara ist Besitzer von einem Territorium mit einer Größe einer halben Million Hektar", erklärt sie. Insgesamt 413 Millionen Hektar umfasst die Region, die Heimat von 12.000 Indigenen wie den Guajajara, den Awá Guajá und den Awá ist und die viele illegale Holzarbeiter:innen anzieht. 

Die "Wächter des Waldes" sind ein Zusammenschluss mehrerer Indigener, die durch ihre Gebiete patrouillieren und versuchen, illegalen Rodungen und Landraub Einhalt zu gebieten. Als sich die Gruppe im Jahr 2007 gründete, gab es noch 72 Stellen, an denen illegalen Arbeiter:innen in den Wald eindrangen. Durch die Aktivität der Gruppe konnte die Anzahl dieser Anlaufstellen auf fünf reduziert werden.

Neben Janildo Oliveira Guajajara wurde am selben Tag ein weiterer Guajajara-Indigener tot aufgefunden. Auch wenn noch nicht geklärt ist, ob Jael Carlos Miranda Guajajara ermordet wurde oder es sich um einen Unfall handelte, gehen die Bewohner:innen der Region bereits schon jetzt von einer Tötung aus. Auch die Polizei kann das aufgrund seiner Verletzungen nicht ausschließen. Die Ermittlungen dauern noch an. Ein Verdächtiger sei aber festgenommen worden, teilten Polizeibehörden mit.