Wahlen in Brasilien: Ciro Gomes soll Präsidentschaftskandidatur zurückziehen

brasilien_ciro_gomes.jpg

Der Präsidentschaftskandidat Ciro Gomes kann derzeit nur 7 Prozent der Stimmen für sich generieren
Der Präsidentschaftskandidat Ciro Gomes kann derzeit nur 7 Prozent der Stimmen für sich generieren

Brasília et al. Linke Intellektuelle aus ganz Lateinamerika und der Karibik bitten den Präsidentschaftskandidaten Ciro Gomes in einem offenen Brief um die Rücknahme seiner Kandidatur und die Unterstützung des Gegenkandidaten Luiz Inácio Lula da Silva bei den Präsidentschaftswahlen Anfang Oktober.

"Die Wahl wird am Ende nicht zwischen Jair Bolsonaro und Luiz Inácio Lula da Silva entscheiden, sondern zwischen Faschismus und Demokratie", mahnt der Brief, welcher unter anderem auch vom Nobelpreisgewinner Adolfo Pérez Esquivel und dem Ex-Präsidenten Ecuadors, Rafael Correa unterzeichnet wurde.

Weiter heißt es: "Sie, ein intelligenter Mensch und Politiker mit viel Erfahrung, wissen nur zu gut, dass Ihre Kandidatur keine Chance hat, in den zweiten Wahldurchgang zu kommen und schon gar nicht einen Sieg im ersten Wahldurchgang zu garantieren". Gomes solle von seiner Präsidentschaftskandidatur zurücktreten und seine Wähler:innen auffordern, ihre Stimmen für Lula abzugeben. Der Fortbestand der Kandidatur Gomes’ würde hingegen Lula und seinen "Kampf gegen den Faschismus" schwächen.

Nach aktuellen Ergebnissen des Umfrageinstituts IPEC liegt der Präsidentschaftskandidat Lula da Silva mit 47 Prozent der Stimmen ganz klar in Führung. Der amtierende Präsident des Landes, Jair Bolsonaro, kann hingegen nur 31 Prozent der Stimmen vereinen. Ciro Gomes liegt derzeit mit 7 Prozent auf dem dritten Platz, gefolgt von Simone Tebet mit 5 Prozent der Stimmen.

Insgesamt acht Länder Lateinamerikas und der Karibik finden sich unter den Unterstützer:innen des Briefes: Chile, Ecuador, Bolivien, Venezuela, Mexiko, Peru, Guatemala und Puerto Rico.

Aber auch innerhalb Brasiliens häuft sich die Kritik, dass Gomes weiterhin an seiner Kandidatur festhält.

Der bekannte Musiker Caetano Veloso beispielsweise erklärte zuletzt auf einer Veranstaltung, dass es zu dieser Präsidentschaftswahl besonders wichtig sei, für Lula zu stimmen, "auch wenn wir Ciro lieben, und das, was er plant und verspricht, respektieren".