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In Kuba werden in Zukunft Windkraftanlagen produziert

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Kuba will in Zukunft eigene Rohrtürme für Windkrafträder produzieren
Kuba will in Zukunft eigene Rohrtürme für Windkrafträder produzieren

Havanna. Das kubanische Unternehmen Metunas (Paco Cabrera Metallic Structures Company) wird als erstes im Land Rohrtürme für die Montage von Windkraftanlagen herstellen. Die Installationen der erforderlichen neuen Ausrüstung in der Fabrik in der östlichen Provinz Las Tunas sind bereits abgeschlossen.

Die Metallindustrie spielt in der ostkubanischen Region eine große Rolle. Da das Unternehmen nun über einige moderne Produktionsmittel verfügt, vermag es nicht nur Bleche bis zu einer Dicke von 80 Millimetern zu bearbeiten und ihnen je nach Anforderung eine zylindrische oder konische Form zu verleihen, sondern die gesamte Produktionslinie zu erledigen: Schneiden, Umformen, Montieren, Schweißen, interner Transport des Produkts sowie dessen Reinigung und Lackierung. Odalis Pérez Rivero, Direktor für Investitionen und Entwicklung von Metunas, sagte, dass die installierten Anlagen nicht nur die Herstellung von Windkrafttürmen, sondern auch anderer großer Metallkonstruktionen wie Tanks, Kanäle, Schornsteine und Silos ermöglichen werden.

Diese Investition wurde durch die Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China ermöglicht. Sie wird die Montage von Windkraftanlagen in Kuba weiter voranbringen und dazu beitragen, die Stromerzeugung durch Windkraft zu fördern. China ist für den innovativen Ausbau des regenerativen Energiesektors von Kuba einer der wichtigsten Partner. Das hochgesteckte Ziel für Kuba bezieht sich auf 24 Prozent Elektrizitätserzeugung durch erneuerbare Energien bis zum Jahr 2024. Das soll vor allem durch Biomasse (Zuckerrohrbestandteile), Solarenergie, Wasserkraft und eben auch Windfarmen erreicht werden. Bis zum Jahr 2030 sollen dann Kapazitäten in Höhe von 688 Megawatt Strom durch Windkraftanlagen und 700 Megawatt durch Solarenergie produziert werden.

Diese Maßnahmen sind unter anderem Bestandteil des seit 2017 beschlossenen progressiven Klimaschutzplans "Tarea Vida" (Lebensaufgabe), der umfangreiche Investitionen in wesentlichen Wirtschafts- und Politikbereichen vorsieht, und zwar differenziert nach kurzfristigen (2020), mittelfristigen (2030), langfristigen (2050) und sehr langfristigen (2100) Maßnahmen. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energie und der Steigerung der Energieeffizienz sind auch die Sicherung der Verfügbarkeit und die effiziente Nutzung von Wasser, die Wiederaufforstung für einen besseren Schutz des Bodens und des Wassers und der Schutz der Korallenriffe vorhergesehen. Auch die Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit und der Tourismus spielen eine Rolle.