El Salvador / Wirtschaft

Große Investitionen in El Salvador zum nachhaltigen Schürfen von Bitcoins

volcano-energy-el-salvador-bitcoin.png

Messianische Aussagen der Investoren treffen den Ton von Präsident Bukele
Messianische Aussagen der Investoren treffen den Ton von Präsident Bukele

San Salvador. Nachrichten über den Bau einer Bitcoin-Mining-Anlage in El Salvador unterstreichen den volkswirtschaftlichen Kurs der Regierung des mittelamerikanischen Landes, weiter auf die schwächelnde virtuelle Währung zu setzen. Das private Bitcoin-Schürfunternehmen Volcano Energy unterstützt in einer ersten Investitionsphase mit 250 Millionen US-Dollar den Startschuss eines 241 Megawatt starken Parks zur Stromerzeugung über Wind- und Solarenergie.

Der Park soll in der Gemeinde Metapán in El Salvador gebaut werden, wo günstige Bedingungen für die Gewinnung von Energie aus Sonne und Wind herrschen. Er ist Teil eines eine Milliarde US-Dollar schweren öffentlich-privaten Partnerschaftsplans zwischen der salvadorianischen Regierung und Volcano Energy zum Schürfen von Bitcoin über nachhaltige Energiequellen. Anders als bei der Ausgabe neuer Banknoten durch eine Zentralbank werden neue Bitcoin-Einheiten durch die computerbasierte Lösung kryptographischer Aufgaben geschaffen, das sogenannte Mining (Schürfen). Dies erfordert eine hohe Rechenleistung und damit große Energiekapazitäten.

Volcano Energy wird von dem in Hong Kong ansässigen Kryptowährungs-Unternehmen Tether finanziert. Der Anteil Tethers an Volcano Energy ist nicht bekannt.

Laut Volcano Energy sollen von den 241 Megawatt (MW) 169 MW über Solaranlagen und 72 über Windenergie erzeugt werden. Mit dieser Leistung könnte die Anlage einen Platz unter den weltweit 20 stärksten Anlagen zum Schürfen von Bitcoins einnehmen. Der Vorsitzende von Volcano Energy, Max Keiser, gibt darüber hinaus als künftige Ziele Kapazitäten von bis zu 20.000 MW an.

Die Produktion von Solar- und Windenergie sei ein Zwischenschritt, bis die nötige Infrastruktur zur Gewinnung geothermischer Energie möglich ist. Dafür gab Keiser einen Zeitrahmen von etwa fünf Jahren an. Die Erzeugung geothermischer Energie aus Vulkanen war auch Teil des Plans zum Bau einer Bitcoin City, die der Präsident El Salvadors, Nayib Bukele, Ende 2021 vorstellte (amerika21 berichtete). Die Partnerschaft mit Volcano Energy ist nicht Teil dieser Bitcoin City.

Einnahmen aus dem Projekt sollen zu 23 Prozent an die salvadorianische Regierung und zu 27 Prozent an Volcano Energy gehen. Die restlichen 50 Prozent würden zur Reinvestierung für die Erhöhung von Energieherstellungskapazitäten aufgewendet und um das Schürfen von Bitcoin voranzutreiben.

Seitdem El Salvador im Jahr 2021 als erstes Land der Welt den Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt hatte, gilt diese Maßnahme als die wichtigste wirtschaftliche Wette der Regierung von Präsident Bukele. In der breiten Gesellschaft gibt es dazu Kritik (amerika21 berichtete).

Offizielle Daten über die Umsetzung dieser Maßnahme sind nicht zugänglich. Die Öffentlichkeit muss sich mit Informationen begnügen, die aus den Tweets von Präsident Bukele stammen.