Lateinamerikanische Politiker zum Jahreswechsel: Botschaft von Hoffnung, Einheit und Widerstand

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Cristina Kirchner in Buenos Aires während ihrer Ansprache zum Jahreswechsel
Cristina Kirchner in Buenos Aires während ihrer Ansprache zum Jahreswechsel

Mexiko-Stadt et al. Lateinamerikanische Politiker und Staatschefs richten ihre Neujahrsbotschaften an die Öffentlichkeit. Sie kommentierten die zurückliegenden Aufgaben 2024 und umrissen die wichtigsten Themen für das kommende Jahr. Im Zentrum stand der Aufruf zur Einheit und zur Verteidigung der nationalen Souveränität.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum bezeichnete 2024 als ein großartiges Jahr für das mexikanische Volk und bekannte sich zur Kontinuität des eingeleiteten Transformationsprozesses in einer Botschaft, die auf der Plattform X verbreitet wurde. Sie trat erst vor drei Monaten ihr Amt als Präsidentin an.

Sheinbaum erinnerte daran, dass im kommenden Juni die Wahl von Richtern, Staatsanwälten und Mitglieder des Obersten Gerichtshofs durch direkte Volksabstimmung bevorsteht. Sie betonte: "Wir sind vielleicht das einzige Land der Welt, in dem die Justiz demokratisch gewählt wird, was eine hervorragende Nachricht für unsere Nation ist. Es ist Teil dieses tiefgreifenden Transformationsprozesses und des demokratischen Lebens, welche wir erleben."

Chiles Präsident Gabriel Boric gab in seiner fünfminütigen Botschaft an die Nation das Ziel eines "gemeinsamen Chiles" vor: "Das ist das Chile, das wir aufbauen wollen, ein gerechteres, einladenderes und freundlicheres Land." Er verteidigte die Politik seiner Regierung, die von niedrigen Zustimmungswerten in der Bevölkerung geplagt ist und stellte unter anderem die Senkung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden heraus.

Besondere Aufmerksamkeit lenkte Boric auf die begonnene Rentenreform, die unter anderem das rein private Rentensystem durch ein gemischtes System aus privater Altersvorsorge, ergänzt durch einen solidarischen Pfeiler, ersetzen soll. Er sei davon überzeugt, "dass das Rentensystem und die Reform, die wir vorantreiben, sich um diejenigen kümmern müssen, die heute von Armutsrenten leben."

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Auf der Plattform X wandte sich auch der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel an die Öffentlichkeit und dankte seinen Landsleuten für ihren Mut "angesichts der Barbarei des Wirtschaftskrieges, der gegen uns geführt wird." Am 66. Jahrestag der Revolution würdigte er das widerständige Kuba und bedankte sich für die solidarischen Botschaften von Politikern und Staatschefs wie Evo Morales, Luis Arce oder Xi Jinping.

Kuba erwartet mit Spannung die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump, der in seiner letzten Amtszeit mehr als 240 Maßnahmen ergriff, um das Land noch stärker zu sanktionieren. Die bekannteste war die willkürliche Aufnahme Kubas in die Liste der Länder, die den Terrorismus staatlich fördern. Es wird angenommen, dass mit der Rückkehr des Republikaners in das Präsidentenamt die "Politik des maximalen Drucks" gegen Staaten wie Kuba, Venezuela und Nicaragua wiederaufgenommen wird.

Argentiniens Ex-Präsidentin, historische Figur des Peronismus und Oppositionspolitikerin Cristina Fernández de Kirchner, wünschte sich in ihrer am Dienstag veröffentlichten Neujahrbotschaft einen Kurswechsel im südamerikanischen Land für das kommende Jahr. "Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir in diesem Jahr 2025, das gerade beginnt, diesen Kurs ändern können. Möge es uns gelingen, den Mangel an Liebe in Solidarität zu verwandeln und uns als Gemeinschaft wieder zu vereinen", sagte Cristina Fernández.

Xiomara Castro, die Präsidentin von Honduras, zog in ihrer Ansprache eine Bilanz ihrer Amtszeit und hob die Fortschritte ihrer Regierung bei der wirtschaftlichen Entwicklung und der Sozialpolitik hervor. Die wichtigste Botschaft richtete die Präsidentin an die neue US-Administration. Sie kündigte an, dass im neuen Jahr die Präsenz von US-Militärs auf dem Flughafen Parmerola überdacht werde, wenn die neue Regierung eine feindliche Politik gegenüber honduranischen Migranten verfolge. Zudem unterstrich sie ihre Unterstützung der regionalen Kooperation im Bündnis Celac und gab eine gemeinsame Initiative mit Mexiko zur Unterstützung Kubas und Haitis bekannt.