Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Argentinien am 26. Oktober liegen die beiden aussichtsreichsten Kandidaten so nah beieinander, dass - zum ersten Mal in der neueren argentinischen Geschichte - in einer Stichwahl über das nächste Staatsoberhaupt abgestimmt wird. Entweder Daniel Scioli aus der bisherigen Regierungspartei von Cristina Kirchner Frente para la Victoria oder Mauricio Macri vom Bündnis Cambiemos, der bisherige Bürgermeister von Buenos Aires, wird am 22. November der neue Präsident. Damit geht auch die Ära der Kirchners zu Ende: Néstor und Cristina Kirchner hatten seit 2003 das Amt der Präsidentschaft inne und das Projekt des Kirchnerismus ausgerufen, das vor allem die soziale und ökonomische Lage der schwächeren Bevölkerungsschichten verbessern sollte. In Teilen ist dies gelungen, auch wenn Argentinien nach wie vor unter hohen Lebenshaltungskosten und einer schwachen Wirtschaft leidet.
Über die beiden Kandidaten, ihre Wählerschaft und Themen sowie über den Kirchnerismus haben wir mit Caro von den Lateinamerika-Nachrichten gesprochen.