USA / Politik

Dokumente über US-Rolle bei Chile-Putsch in Santiago übergeben

Santiago de Chile. Mehr als 20.000 Dokumente über die Verwicklung der USA in den Putsch gegen die sozialistische Regierung von Präsident Salvador Allende am 11. September 1973 wurden dem Museum der Erinnerung und Menschenrechte in der chilenischen Hauptstadt Santiago ausgehändigt.

Die ehemaligen Geheimdokumente aus US-amerikanischen Archiven wurden am Mittwoch von Peter Kornbluh, einem führenden Mitarbeiter der George-Washington-Universität in der US-Hauptstadt, übergeben. Durch die Unterlagen werde eindeutig belegt, dass der damalige US-Außenminister Henry Kissinger die Pläne Washingtons gegen die Allende-Regierung entwickelt hat, so Kornbluh. Kissinger sei auch dafür verantwortlich gewesen, dass die USA der Pinochet-Diktatur (1973-1990) wirtschaftliche und militärische Hilfe hat zukommen lassen. Kornbluh gilt international als einer der Experten für die US-chilenischen Beziehungen. Er arbeitet an dem Washingtoner Universitätsinstitut "Nationalen Sicherheitsarchiv", das sich auf die Erforschung ehemaliger Geheimdokumente aus den US-Archiven spezialisiert hat.

Zu den nun in Santiago übergebenen Unterlagen gehört auch die Mitschrift eines Gespräches zwischen Diktator Pinochet und dem Chef der Geheimdienstbehörde DINA, Manuel Contreras, über die geplante Ermordung von Allendes Außenminister Orlando Letelier. Der Diplomat und seine Assistentin Ronni Karpen Moffitt waren am 21. September 1976 vom DINA in Washington mit einer Autobombe ermordet worden.