Port-au-Prince. Während der internationalen Hilfe und den Krediten internationaler Finanzorganisationen für Haiti viel mediale Aufmerksamkeit zukommt, ist über die Krisenhilfe der Staaten Lateinamerikas und der Karibik kaum etwas zu erfahren. Dabei leistet das mitnichten finanzstarke Kuba seit Jahren erhebliche medizinische Hilfe in Haiti. Seit der Erdbebenkatastrophe wurden die Hilfsmannschaften mehrfach verstärkt, derzeit sind nach offiziellen Angaben aus Havanna rund 1200 Mediziner und Mitarbeiter des Hilfspersonals vor Ort.
Auch der karibische Staatenbund CARICOM will nach Informationen der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina mehrere Behandlungszentren in Haiti errichten, um die Cholera-Epidemie weiter einzudämmen. Anfang vergangener Woche reisten zu diesem Zwecke mehrere Vertreter der CARICOM in die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince, um die Zusammenarbeit zu besprechen. In einer Sitzung des Wirtschaftskomitees der Regionalorganisation hatten die übrigen Mitgliedsstaaten Haiti bereits Anfang des Monats den freien Export für mehrere Dutzend Güter zugesichert. Ab Anfang Januar können 42 haitianische Waren zollfrei und einseitig in andere Staaten der CARICOM verkauft werden. Mit der Maßnahme soll das Wachstum der Binnenwirtschaft unterstützt werden.