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Guatemala: Betrugsprozess gegen Ex-Präsident Portillo

Guatemala-Stadt. Nach zwei vergeblichen Versuchen hat in Guatemala Ende Januar der Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten dieses mittelamerikanischen Landes, Alfonso Portillo, begonnen. Portillo wird angeklagt, 120 Millionen Quetzales (knapp elf Millionen Euro) aus dem Militärbudget veruntreut zu haben. Neben ihm wird auch den Ex-Ministern Manuel Maza Castellanos und Eduardo Arévalo Lacs der Prozess gemacht.

Nach Sicht der Anklage wurde der Betrug mit einem Regierungserlass eingeleitet, welcher die Überweisung der 120 Millionen Quetzales an das Verteidigungsministerium anordnete. Das Geld wurde auf ein Konto der Bank von Guatemala eingezahlt und später in bar abgehoben. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurde die Transaktion 2001 getätigt. Die Strukturen seien jedoch schon ein Jahr zuvor angelegt worden, als Maza zum Finanzminister, Arévalo zum Verteidigungsminister und José Armando Llort Quiteño zum Präsidenten der Nationalen Kredit- und Hypothekenbank berufen wurden.

Nach Aussage der Staatsanwaltschaft könnte der Prozess einen Monat dauern. Während der Verhandlungen werde sie 700 Beweismittel vorstellen sowie 14 Zeugen vorladen.