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Freilassung von FARC-Gefangenen verzögert sich

Bogotá. Die am gestrigen Sonntag in Kolumbien geplante Übergabe von weiteren drei festgehaltenen Sicherheitsbeamten durch die FARC-Guerilla endete mit einem Teilerfolg. Am Ende des Tages konnte nur der Polizist Carlos Alberto Ocampo von seinen Angehörigen empfangen werden. Seine bevorstehende Freilassung war erst am Samstag mitgeteilt worden. Ursprünglich war geplant, dass eine humanitäre Kommission am Sonntag stattdessen den Militärangehörigen Salín Sanmiguel und den Polizisten Guillermo Solórzano entgegen nimmt.

Laut Angaben des kolumbianischen Regierungssprechers Eduardo Pizarro hatten die FARC falsche Koordinaten für die einseitige Gefangenenübergabe angegeben. Nach dem Ausfliegen von Ocampo sei der von Brasilien zur Verfügung gestellte Helikopter in den Urwald zurückgekehrt, um noch die beiden anderen festgehaltenen Beamten entgegen zu nehmen.  Am angegebenen Ort sei jedoch niemand angetroffen worden.

Offenbar hatte die Verzögerung der Operation um mehrere Stunden aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen die FARC dazu veranlasst, die Freilassung vorerst abzubrechen. Sie könne aber am Dienstag erneut in Angriff genommen werden, so Vermittlerin Piedad Córdoba per Twitter. Die Regierung von Präsident Manuel Santos müsse dies nur noch autorisieren. Regierungssprecher Pizarro kündigte an, dass die Regierung am heutigen Montag über das weitere Vorgehen entscheiden werde.

In der vergangenen Woche hatten die FARC bereits zwei Lokalpolitiker und einen Soldaten ohne Gegenleistung freigelassen. Die Guerilla erhofft sich dadurch Verhandlungen mit der Regierung über einen Gefangenenaustausch.