Militärbischof Overbeck soll Lateinamerika-Amt aufgeben

Münster. Entwicklungspolitische Gruppen aus dem kirchlichen Spektrum haben mit Vorbehalten auf die Ernennung des Geistlichen Franz-Josef Overbeck als Militärbischof für Deutschland reagiert. Das neue Amt sei nicht vereinbar mit Overbecks Funktion als Vorsitzender des Lateinamerika-Hilfswerks der deutschen Katholikinnen und Katholiken, Adveniat, heißt es in einer Erklärung der Christlichen Initiative Romero (CIR) mit Sitz in Münster.

Als Organisation, die sich vor allem mit Volksbewegungen im zentralamerikanischen und karibischen Raum solidarisiere, halte man es "für höchst problematisch, die beiden Ämter für Adveniat und für das Militär miteinander zu kombinieren". Das Dokument erinnert daran, dass "in der jüngsten Geschichte des lateinamerikanischen Kontinents die Koalition von Militärs und Teilen der kirchlichen Hierarchie der brutalen Unterdrückung von Volksbewegungen gedient hat". Im Jahr 1978 sei der damalige Adveniat-Bischof Hengsbach daher zum Rücktritt als Militärbischof gedrängt worden. Die kirchliche Organisation fordert Overbeck nun auch auf, vom Amt des Adveniat-Bischofs zurückzutreten, wenn er die neue Aufgabe übernehmen wolle. So könne die Deutsche Bischofskonferenz im März einen neuen Adveniat-Bischof wählen.