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Proteste gegen bestehende Meiler und Automausbau in Mexiko

Mexiko-Stadt. Auch in Mexiko formiert sich Widerstand gegen die Stromerzeugung per Kernspaltung. Im Werk in Laguna Verde im Bundesstaat Veracruz am Golf von Mexiko sind seit 1990 zwei Atommeiler in Betrieb, welche 2,7 Prozent des mexikanischen Strombedarfs erzeugen. Die lokale Anti-Atom-Bewegung "Mütter von Veracruz" fordern eine Stilllegung des Werks, das baugleich mit dem Katastrophenreaktor in Fukushima ist.

In den letzten Jahren hat insbesondere die Interamerikanische Entwicklungsbank die mexikanischen Energiebehörden dazu ermutigt, vermehrt auf Atomkraft zu setzen. Die Funktionäre des Energieministeriums wollen sich daher auch unter dem Eindruck der Katastrophe von Japan zunächst nicht von den Plänen neuer Atomkraftwerke verabschieden.

Im Fall der bestehenden Atommeiler kommt erschwerend hinzu, dass auch eine Goldmine der kanadischen Goldgroup geplant ist, nur einen Kilometer von der Atomanlage entfernt. Zudem ist Veracruz – wie große Teile Mexikos – erdbebengefährdet. Das jüngste stärkere Beben ereignete sich am 25. Februar und hatte eine Stärke von 6,0 auf der Richterskala. Das Epizentrum befand sich keine 100 Kilometer von Laguna Verde entfernt.